Tuchel düpiert Rangnick – 2:1-Coup gegen Hoffenheim

Der jüngste Coach der Fußball-Bundesliga hat seinem einstigen Förderer Ralf Rangnick eine Lehrstunde erteilt. Trainer Thomas Tuchel gewann mit dem FSV Mainz 05 gegen 1899 Hoffenheim mit 2:1 (2:0) und hat damit die Siegesserie der Nordbadener beendet.

Für einen Blitzstart des Aufsteigers sorgten Andreas Ivanschitz (6. Minute) und Aristide Bancé (11.). Mit ihren Treffern brachten sie die Mainzer, die zu Hause noch ohne Niederlage sind, schnell mit 2:0 in Führung. Die zuvor in fünf Pflichtspielen siegreichen Gäste kamen vor 20 300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion nur noch in der 87. Minute durch Andreas Ibertsberger zum Anschlusstreffer. Danach verteidigten die Hausherren mit Mann und Maus verteidigte Mainz die drei Punkte.

Beim ersten Erstliga-Duell der beiden Mannschaften konnten die Mainzer im Mittelfeld auf Miroslav Karhan zurückgreifen und Trainer Tuchel saß noch etwa bleich um die Nase auf der Bank. Der Coach lag fast die ganze Woche mit einem Infekt im Bett. Jedoch fiel kurzfristig Bo Svensson wegen Grippe aus. Eine Woche nach dem furiosen 5:1 gegen Hertha BSC bauten die Gäste aus Hoffenheim in der Defensive auf Kapitän Per Nilsson für den verletzten Josip Simunic und Christian Eichner wurde durch Ibertsberger ersetzt.

Ausgerechnet Ivanschitz, der von Österreichs Nationaltrainer Didi Constantini für die WM-Qualifikationsspiele verschmäht worden war, weil er einen Stammplatz gefordert haben soll, sorgte für den ersten Jubelsturm unter den FSV-Fans: Der 25-Jährige leitete einen flotten Konter ein, wurde vom Ex-Hoffenheimer Zsolt Löw erneut bedient und schoss am verblüfften Timo Hildebrand vorbei zum 1:0 ein. Nur fünf Minuten später brachte die Hintermannschaft der Hoffenheimer den Ball nicht weg und Bancé köpfte im hohen Bogen ins Netz. Es war jeweils der vierte Saisontreffer der beiden Torschützen.

Da staunten die Hoffenheimer Bauklötze. Nichts zu sehen war fast eine Stunde lang von ihrer Spielstärke, da die Mainzer in den Zweikämpfen konzentriert und konsequent zur Sache gingen und geschickt die Räume eng machten. Keine einzige Chance konnten sich Vedad Ibisevic und seine Stürmerkollegen bis zur Pause erkämpfen.

Nur ein halber Schritt fehlte FSV-Angreifer Bancé nach dem Wiederanpfiff, um die Führung der Gastgeber auszubauen: Hildebrand hatte mitgedacht und nahm ihm den Ball vom Fuß. Dann aber machten die teilweise überheblichen Hoffenheimer mehr Druck, Demba Ba und Chinedu Obasi vergaben jedoch die wenigen guten Einschussmöglichkeiten, ehe Ibertsberger traf. Dabei hatte Rangnicks Team vor zwei Wochen in Mönchengladbach noch einen 0:2-Rückstand noch in ein 4:2 umgewandelt. (dpa)