Trochowski ballert HSV in die Europa League

In allerletzter Sekunde hat Nationalspieler Piotr Trochowski den Hamburger SV in die lukrative Europa League geballert.

Der Mittelfeldmann erzielte in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer bei Eintracht Frankfurt und sicherte den Norddeutschen nach dem Scheitern im Halbfinale des DFB- und UEFA-Pokals wenigstens noch einen internationalen Wettbewerb. Die weiteren Treffer für die Gäste in der mit 51.500 Fußball-Fans ausverkauften Commerzbank-Arenaerzielten David Jarolim (22.) und Ivica Olic (58.). Doch innerhalb von nur 180 Sekunden schafften die Platzherren durch Alexander Meier (61.) und Caio (64.) den Ausgleich. Trochowski sorgte am Samstagnachmittag kurz vor dem Abpfiff (90.+1) noch für grenzenlosen Jubel bei den Schützlingen von Coach Martin Jol.

Nachdem die Anhänger der Eintracht zuletzt immer wieder die Entlassung von Trainer Friedhelm Funkel forderten, verabschiedeten sie ihn heute nach fünf Jahren bereits vor seinem letzten Spiel heute mit Applaus. Die Hessen, die überraschend mit Brasilianer Caio begannen, fanden gut ins Spiel und hatten in der Anfangsviertelstunde gleich drei gute Tormögichkeiten. Erst setzte Meier den Bal per Kopf über das Tor, dann fand der Mittelfeldmann völlig freistehend seinen Meister in Keeper Rost. Der Schlussmann der Hanseaten war auch bei einem Kopfball von Michael Fink auf dem Posten.

Die Gäste, die auf den erkrankten Nationalspieler Marcell Jansen verzichten mussten, fanden erst nach 20 Minuten besser ins Spiel und gingen gleich durch den ersten Torschuss von Jarolim in Führung. Das Gegentor nahm der Eintracht erst einmal den Wind aus den Segeln. Der HSV kontrollierte fortan das Geschehen und hatte durch Olic die Chance zum 2:0, doch Frankfurts Keeper Markus Pröll wehrte den 20- Meter-Schuss des zu Bayern München wechselnden Stürmers mit einer Glanzparade ab.

Frankfurt bemühte sich zwar um den Ausgleich, ließ aber in der Offensive die nötige Kreativität und Durchschlagskraft vermissen. Lediglich bei einem Freistoß von Caio, den Rost über die Latte bugsierte, drohte den Hamburgern vor dem Wechsel noch einmal Gefahr. Der HSV blieb auch im zweiten Durchgang zunächst Herr des Geschehens und hätte erneut durch Olic (52.) die Führung ausbauen können. Sechs Minuten später machte es der Kroate besser, als er per Kopf erfolgreich war.

Die Eintracht schüttelte sich nach dem erneuten Rückschlag kurz und schlug durch Meier und Caio innerhalb von nur drei Minuten zweimal eiskalt zurück. Während die Hessen nun wie aufgedreht wirkten, verlor der HSV seine Linie. Erst in den Schlussminuten drehten die Gäste noch einmal auf. Zunächst scheiterte Jonathan Pitroipa an Pröll, doch dann traf Trochowski ins Glück.