Timo Hildebrand – Keine Hoffnung auf das deutsche Tor

Die ehemalige Nummer 2 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Timo Hildebrand, macht sich derzeit keine Hoffnung auf eine Rückkehr in das deutsche Tor. Der 29-jährige Schlussmann des spanischen Erstligisten FC Valencia sagte nach dem Vorbereitungsspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:4), “Ich bin im Sommer ausgebootet worden, was soll ich da groß erwarten.”

Der Bundestrainer Joachim Löw habe ihm zwar nach der Nicht-Nominierung für die Europameisterschaft ein Gespräch in Aussicht gestellt, aber “bisher hat niemand angerufen und mit mir gesprochen. Ich will aber auch niemanden dazu auffordern“, so Hildebrand ein wenig verärgert.

Den unerwarteten zusätzlichen Urlaub hat der ehemalige Schlussmann des Bundesligisten VfB Stuttgart zum Reisen genutzt. “Ich habe abgeschaltet und Freunde besucht. Ich war in Irland bei meinem früheren Mannschaftskollegen Dirk Heinen und in Amerika. Ich habe versucht, das alles auszublenden. Aber wenn man nach Deutschland zurückkehrt, wird man natürlich an allen Ecken und Enden damit konfrontiert.”


Mit dem von Löw angekündigten Generationswechsel im deutschen Tor kann Hildebrand nichts anfangen. Er weiß nicht, “was der Bundestrainer vorhat“, so Hildebrand, der der Meinung ist, dass er keine neue Generation ist. “Ich bin keine neue Generation. Ich bin 29 Jahre alt.”

Locker und gesprächig zeigte sich der Keeper, der mit seinem Team gerade ein zehntägiges Trainingslager in den Niederlanden hinter sich gebracht hat und nun wieder in Spanien verweilt, wo er sich auf seine zweite Saison in der Primera Division vorbereitet. Die erste Spielzeit war für Hildebrand nicht einfach. so wurde er von der prominenten Konkurrenz Santiago Canizares verdrängt und saß in der Hinrunde zumeist auf der Bank. “Ich weiß ja, dass das Geschäft hart ist, aber jetzt habe ich es am eigenen Leib gespürt“, meinte Hildebrand.

Bei seinem Verein hat der Deutsche, der mittlerweile gut die spanische Sprache beherrscht, einen Aufbruch erkannt. “Unser neuer Trainer Unai Emery macht wirklich tolle Arbeit. Ich hoffe, dass es in dieser Saison etwas ruhiger wird. Wir haben ja jetzt den dritten Präsidenten innerhalb eines Jahres“, erklärte der Torhüter. Der 36-jährige Emery, der der jüngste Coach in der Vereins-Geschichte ist, stellt dem Schlussmann aus Deutschland bisher ein gutes Zeugnis aus: “Er trainiert gut. Und wir sind mit der Art und Weise, wie er arbeitet, sehr zufrieden.”

Valencias deutscher Torwart Timo Hildebrand

(dpa)