Skibbe verpasst mit Galatasaray Champions League

Galatasaray Istanbul in der türkischen Liga top, doch für die lukrative Königsklasse nicht gut genug. Der ehemalige Cheftrainer vom Bundesligisten Bayer Leverkusen Michael Skibbe musste bei seinem ersten Auftritt als Galatasaray-Trainer auf europäischer Bühne eine bittere Niederlage hinnehmen.

Die auflagenstärkste türkische Tageszeitung “Hürriyet” schieb einen Tag nach dem 0:1 in der Champions-League-Qualifikation gegen den rumänischen Vizemeister Steaua Bukarest: “Galatasaray bringt uns zum Weinen”. Nach dem 2:2 Remis vor 14 Tagen hat sich die Mission Königsklasse für Istanbul erledigt.

Auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat sich der fünfmalige Landesmeister-Pokal-Sieger FC Liverpool. Es dauerte bis zur 118. Minute, bis Dirk Kuyt den 1:0-Siegtreffer gegen Standard Lüttich markierte (Hinspiel 0:0). Der FC Arsenal hingegen erreichte nach dem 4:0 gegen Twente Enschede (Hinspiel 2:0) im lockeren Trab die Gruppenphase der CL. Der AC Florenz zog ebenso in die Champions League ein. Nach dem 2:0-Hinspielerfolg reichte dem AC ein 0:0 bei Slavia Prag.


Historische Erfolge feierten BATE Borissow aus Weißrussland und Anorthosis Famagusta aus Zypern, die sich als jeweils erstes Team ihrer Länder für die Champions League qualifizierten. Borissow reichte ein 1:1 über Lewski Sofia (Hinspiel 1:0) und Famagusta sogar eine 0:1-Niederlage bei Olympiakos Piräus (Hinspiel 3:0). Vor der Partie war es in Piräus zu Fan-Ausschreitungen gekommen. Hunderte Olympiakos-Anhänger überfielen einen der Züge, mit dem die zyprischen Fans zum Stadion fuhren. Die Polizei setze Tränengas und Schlagstöcke ein, um die Randalierer zu trennen. Im Anschluss an das Spiel feierten jubelnde Anhänger in zahlreichen Städten Zyperns mit Autokorsos und Feuerwerken den Erfolg.

Bukarests Mirel Radoi (r) im Zweikampf mit
Shabani Nonda von Galatasaray.

Der 17-malige türkische Meister Galatasaray darf dagegen in dieser Saison nur im UEFA-Pokal spielen, was den Club nach eigenen Angaben gut zehn Millionen Euro kostet. Geld, das bereits fest für Spielertransfers eingeplant war. “Gut in der Türkei, schlecht in Europa”, titelte “Sabah”. Und weiter hieß es: “Für Skibbe ist es eine Pleite. Seine Strategie war ängstlich.” Für die Türkei sei es ein Fußballabend mit gemischten Gefühlen gewesen, nachdem Fenerbahce Istanbul durch ein 2:1 (Hinspiel 2:2) gegen Partizan Belgrad die Qualifikation überstanden habe, Galatasaray aber verlor, schrieb die Zeitung “Milliyet”. “Auf der einen Seite Jubel, auf der anderen Seite Trauer.”

Hart ins Gericht ging Skibbe nach der Enttäuschung mit dem Schiedsrichter. Der Ex-Leverkusener meinte, das entscheidende Tor sei aus einer klaren Abseitsstellung heraus erzielt worden. “Es war keine gute Nacht für den italienischen Schiedsrichter“, zitierte ihn die türkische Sportzeitung “Fanatik”. “In großen Spielen wie diesen dürfen Fehler des Schiedsrichters das Ergebnis nicht beeinflussen.”

Skibbe sei nach dem Spiel verärgert und schockiert gewesen, berichtete die Zeitung. Er sei auch unzufrieden mit der Leistung einiger Spieler gewesen. Sie hätten Probleme gehabt, den Ball zu halten und das Spiel zu bestimmen. Nach dem 2:2 aus dem Hinspiel vor zwei Wochen sprach Skibbe davon, es seien in beiden Spielen Fehler gemacht worden.

Arsenals Robin van Persie (l) im Duell mit
Niels Wellenburg von Twente Enschede.

(dpa)