Schalke sucht Übergangstrainer – Kahn vor Absage

Zwei Trainer werden gesucht – zwei Anwärter auf den Managerposten haben abgesagt. In der Fußball-Bundesliga bleibt der FC Schalke 04 die Großbaustelle und tritt bei der Suche nach Nachfolgern auf die freigewordenen Posten auf der Stelle.

Wie Aufsichtsratschef Clemens Tönnies der Deutschen Presse-Agentur dpa am Freitag bestätigte, hat Manager-Kandidat Oliver Kahn den Königsblauen einen Korb gegeben. “Es geht zu diesem Zeitpunkt nicht. Aber das ist nicht schlimm, das reißt uns nicht um.” Nach Aussage von Tönnies sprachen die vielen Verpflichtungen des einstigen Nationaltorhüters gegen eine kurzfristige Zusammenarbeit.

Bei der Managersuche musste Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies («”Kahn wäre ein Guter“) durch die Absage einen herben Rückschlag hinnehmen. Auch der vom Fleischfabrikanten ins Spiel gebrachte Rudi Völler, Sportdirektor beim Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen, scheint offenbar nicht interessiert ins Ruhrgebiet zu wechseln.

Die Königsblauen hatten Rutten mit sofortiger Wirkung beurlaubt. “Ich denke, es war für alle Beteiligten die beste Lösung, Fred Rutten doch sofort zu beurlauben“, meinte Schnusenberg. “Er war und ist ein guter Trainer, nur er hat einfach kein Fortune mit seinen Ergebnissen gehabt.” Bevor man den Niederländer allerdings beurlaubt hatte, teilte Schalke-Geschäftsführer Peter Peters dem erfolglosen 46 Jahre alten Trainer lediglich mit, dass man ab der kommenden Spielzeit getrennte Wege gehen wird. Doch bei einem persönlichen Gespräch im Privathaus von Schnusenberg in Rheda- Wiedenbrück erhielt Rutten dann doch die Papiere.


Bis zum nächsten Pflichtspiel bei Arminia Bielefeld am 3. April sollen die bisherigen Assistenten Mike Büskens und Youri Mulder das Training leiten. Ob bereits ein neuer Coach beim Gastspiel in Ostwestfalen auf der Schalke-Bank sitzen wird, ist offen. “Stand jetzt gehe ich davon aus, dass in Bielefeld Büskens und Mulder auf der Bank sitzen“, so Schnusenberg. “Wenn es vom Himmel kommt, kann es auch sein, dass wir einen Interimscoach haben.” Ein Kandidat sei schon im Visier, doch “er weiß noch nichts von seinem Glück“.

Dass Büskens und Mulder, die nach der Entlassung von Ex-Trainer Mirko Slomka in der vergangenen Saison als “Aushilfen” 16 von 18 Punkten holten und Platz drei erreichten, nicht bis Saisonende das Ruder übernehmen sollen, begründet der Clubchef so: “Die beiden gehörten zum Team von Fred Rutten. Daher sehen wir es als bessere Lösung an, einen Trainer von außen zu holen.”

Länger, aber nicht konkreter ist die Kandidaten-Liste für den verwaisten Manager-Posten geworden. Nach Informationen des “Express” haben die Königsblauen Kontakt zu Rudi Völler aufgenommen. “Rudi Völler passt. Zu 100 Prozent“, sagte Tönnies der Zeitung. Bayer 04 Leverkusen erteilte den Avancen aus dem Revier aber eine deutliche Absage. “Ich habe Rudi Völler gefragt, ob an der Sache etwas dran ist. Und er sagte nein“, erklärte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Der Ex-Nationalstürmer war bereits als Nachfolger von Uli Hoeneß bei Bayern München im Gespräch. Die Manager-Suche ist die Aufgabe von Tönnies.


Den Eindruck, dass es in der Führungsetage von Schalke drunter und drüber geht und nicht alle an einem Strang ziehen würden, hält Schnusenberg für falsch: “Ich empfinde es nicht so, dass wir hier in chaotischen Verhältnissen leben. Gehen Sie davon aus, dass hinter diesen Mauern absolut kein Chaos herrscht, sondern alles nach Plan verläuft.” Seine Lebensplanung sieht hingegen vor, sich im Juni 2010 aus der Schalker Führung zurückzuziehen. “Dann bin ich 69. Es wird dann langsam Zeit, mich um andere schöne Dinge des Lebens außerhalb von Schalke zu kümmern“, sagte Schnusenberg, der seit 1994 im Amt ist.