Erneut stahl Heiko Westermann mit seinen zwei Treffern den Angreifern des FC Schalke 04 Schau. S04 kam gegen das letzte Aufgebot von Liga-Konkurrenten Hannover 96 zu einem ungefährdeten 2:0 (0:0)-Erfolg und zog ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.
Dabei traf der neue Goalgetter des Bundesliga-Tabellenführers vor 50.378 Fußball-Fans in der 56. und 78. Minute. Die Niedersachsen waren am Vortrag mit ihrem Antrag auf Spielverlegung wegen 13 fehlender Akteure beim DFB gescheitert.
Für Westermann hat damit bereits sechs Pflichtspiel-Tore in der laufenden Saison für den viermaligen Pokalsiegers erzielt. Die Gelsenkirchener taten sich lange Zeit gegen äußerst defensive Gäste aus Hannover schwer. Vor genau 38 Tagen hatten sich die Knappen noch innerhalb von sieben Minuten zum Bundesliga-Auftakt gegen die 96er mit 2:0 auf die Siegerstraße gebracht.
Die Hausherren taten sich heute Abend schwer, das gegnerische Tor überhaupt zu fineden. Einzig zwei Standardstituation nach gut 30 Minuten sorgten zumindest Ansatzweise für Gefahr im Göste-Strafraum. Coach Hecking hatte seine Truppe auf insgesamt fünf Positionen gegenüber dem 0:4 gegen Leverkusen verändert. Schlussmann Enke hielt aber gegen Westermann (32.) und Kevin Kuranyi (35.) – beide per Kop – hielt sein Gehäuse zunächst sauber.
Vier Minuten vor dem Seitenwechsel verfehlten dann Mladen Kristyjic und Kuranyi einen erneuten Christian-Pander-Freistoß. Mehr hatten die Hausherren aber auch nicht zu bieten, auch wenn sie das Spiel im ersten Durchgang im Griff hatten. Gegen die harmlosen Gäste konnte sich Schalke aber keine nennenswerte Tormöglichkeit aus dem Spiel heraus erarbeiten. Es fehlte an Finesse, um die Niedersachsen aus der Reserve zu locken. Entsprechend düster war die Miene von Coach Fred Rutten, als er zur Pause den Gang in die Kabine antrat.
Dabei hatte er vor der Partie noch von einer “Luxussituation” gesprochen, weil er ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber Dieter Hecking aus dem Vollen schöpfen konnte und sein Team auf drei Positionen gegenüber den 1:0 gegen Eintracht Frankfurt veränderte. “Wir tun uns schwer gegen die dicht gestaffelte Abwehr“, befand 04- Manager Andreas Müller in der Pause.
Etwas munterer agierten beide Teams nach dem Seitenwechsel. Zumal die Hannoveraner ihre Zurückhaltung ein bisschen aufgaben – und prompt in der 50. Minute fast in Führung gegangen wären. Doch Schalke-Keeper Ralf Fährmann machte sich beim Kopfball von Frank Fahrenhorst lang.
Kollege Enke war indes machtlos, als Westermann nach einer Vorlage von Fabian Ernst Hannovers Vinicius ins Leere rutschen ließ und den Ball mit links ins lange Eck einschob. Rund zwanzig Minuten später verlud Goalgetter Westermann, der in der Bundesliga die meisten Treffer in der bisherigen Saison erzielt hat, seinen Auswahlkollegen dann mit rechts und wurde bei seiner anschließenden Auswechslung mit großem Applaus von den Fans lautstark gefeiert. In letzter Sekunde scheiterte Kuranyi dann noch am glänzend parierenden Enke.