Russland nach 2:0 über Schweden im Viertelfinale

Die von Guus Hiddink trainierten Russen haben sich als letzte Mannschaft für das Viertelfinale der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz qualifiziert.

Mit Power-Fußball hat Russland, angeführt von einem überragenden Andrej Arschawin, die Schweden mit 2:0 (1:0) geschlagen und die Skandinavier am letzten Spieltag der Gruppe D vom zweiten Platz verdrängt. Die Treffer für die Russen im mit 30.772 Fußball-Fans ausverkauften Tivoli-Stadion besorgten Roman Pawljutschenko (24.) und Arschawin (50.), die übrigens erstmals seit 20 Jahren über eine EM-Vorrunde hinaus kamen. Am kommenden Samstag geht es nun im Duell mit dem Favoriten Holland um den Einzug ins Halbfinale. Wie schon bei der EM 2000 müssen die Schweden dagegen ihre sieben Sachen packen.

Mit dem Einsatz von Arschawin, der in den ersten beiden Gruppen-Spielen wegen einer Rot-Sperre aus der Qualifikation noch gefehlt hatte, gelang Hiddink der entscheidende Schachzug. Der Angreifer vom UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg war an beinahe allen Angriffen seiner Truppe beteiligt und erzielte zudem auch noch das entscheidende 2:0. Erstmal ließen die Russen, nach dem mühsamen 1:0 gegen Griechenland, ihr Können aufblitzen und hätten durchaus höher gewinnen können. Die Schweden, denen ein remis zum Weiterkommen gereicht hätte, erhöhten erst nach dem 2:0-Rückstand das Tempo und die Risikobereitschaft.


Der durch seine Knieverletzung sichtlich eingeschränkte Zlatan Ibrahimovic konnte im Spiel der “Tre Kronors” keine entscheidenden Akzente setzen. Der zweifache Turnier-Torschütze, dessen Knie den Schweden schon seit Tagen Sorgen bereitete, war über weite Strecken der Partie nicht zu sehen und hatte in der 73. Minute seine besten Chance bei einem Kopfball.

In einer rasanten Begegnung gaben die Russen den Ton an, die flüssiges Kombinationsspiel zeigten und immer weider den direkten Weg zum Erfolg suchten. Nach 15 Minuten tauchte Arschawin erstmals gefährlich vor Schlussmann Andreas Isaksson auf, kam aber nicht mehr richtig an den Ball. In der 21. Minute war es Juri Schirkow, der nach einer Ecke volley abzog und das Tor nur um Haaresbreite verfehlte. Drei Minuten später war es dann aber soweit: Nach einer feinen Ballstafette über Alexander Anjukow und Igor Semschow hatte er freies Feld und netzte flach am Keeper vorbei zum hochverdienten 1:0.

Der Schwede Ibrahimovic (vorn) im Duell um
den Ball mit dem Russen Ignaschewitsch.


Nur drei Minuten später vergab der 36-jährige Henrik Larsson den möglichen Ausgleich, als sein Kopfball eher zufällig und zur Überraschung von Igor Akinfejew im russischen Gehäuse auf die Latte klatschte. Als dann Pawljutschenko in der 36. Minute ein Geschoss ans Lattenkreuz setzte, steigerten die Schweden ihre Angriffsbemühungen. In der 43. Minute verhinderte Akinfejew gegen Schwedens Kapitän Fredrik Ljungberg das drohende 1:1.

Nach dem Seitenwechsel entpuppte sich das schwedische Aufbäumen kurz vor der Pause nur als Strohfeuer. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff konnte Arschawin, nach glänzender Vorarbeit von Pawljutschenko, mit einem platzierten Schuss ins lange Eck die letzten Zweifel am erreichen des Viertelfinales beseitigen. Mitte des zweiten Durchgangs kam Iwan Saenko zu seinem zweiten EM-Einsatz. Zehn Minuten vor dem Abpfiff vergab der Nürnberger per Kopf die Chance zum 3:0. Die Schweden bemühten sich bis zum Schluss vergeblich um den Anschluss.

Andrej Arschawin (m) feiert das 2:0 mit Roman
Pawljutschenko (l) und Konstantin Syrjanow.