Ruhe in Berlin: Hertha erreicht UEFA-Cup-Gruppenphase

Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin hat mit einem torlosen Remis in Dublin die sportliche Krise zunächst abwenden können.

Der Hauptstadt-Club konnte im UEFA-Pokal-Rückspiel mit dem 0:0 bei St. Patrick’s Athletic den 2:0-Vorsprung aus dem Hin-Spiel verteidigen und und ist erstmals seit drei Jahren wieder in die Gruppenphase eigenzogen. Die UEFA-Cup-Gruppenphase startet am 23. Oktober. Dabei hatten die Gäste aus Berlin auch eine Menge Glück wie unter anderem bei zwei Pfostentreffern oder einem nicht gegebenen Handelfer für den irischen Amateur-Verein. Somit konnten die schwach aufgetretenen Berliner ein Debakel verhindern. Ob die Leistung im heutigen Rückspiel der Mannschaft von Coach Lucien Favre für das nächste Bundesliga-Spiel in Leverkusen mehr Sicherheit und neue Zuversicht geben kann, bleibt abzuwarten.


Nach zuletzt zwei Schlappen in Folge im DFB-Pokal und in der Liga wurde nun zumindest das große Scheitern verhindert. Übungsleiter Favre hatte sein Team neu aufgestellt, zumal Top-Goalgetter Marko Pantelic wegen einer Muskelverletzung verletzt ausfiel. Der Schweizer schickte dennoch eine offensiv-orientierte Formation in den Royal Dublin Society Ground (RDS), in dem sonst meist Reit-Turniere oder Rugby-Spiele stattfinden. “Ich will auf Angriff spielen, wir müssen ein Tor machen“, betonte der Coach vor der Partie. Favre hatte hinter die Liverpool-Leihgabe Andrej Woronin mit Raffael und Lukasz Piszczek zwei weitere Stürmer formiert.

Allerdings war von Offensiv-Drang bei den Berlinern lange nichts zu sehen. In der Vorwärtsbewegung vermochte es der Bundesligist nicht, den Ball zu behaupten oder sogar Druck aufzubauen. Und auch die Dreier-Abwehrreihe mit Arne Friedrich, dem reaktivierten Steve von Bergen und Josip Simunic zeigte gegen das typisch britische Spiel des siebenmaligen irischen Meisters Licht und Schatten. Nach 41 Minuten hätte der griechische Referee Michail Koukoulakis nach einem klaren Handspiel von Fabian Lustenberger im eigenen Strafraum auf den Elfmeterpunkt zeigen müssen. Bei einem Kopfball von Gary Dempsey (31.) und einem Durchbruch von Ryan Guy (62.) war Torwart Jaroslav Drobny zur Stelle (31.).

Von Sicherheit war bei der alten Dame in ihrem 70. UEFA-Cup- Spiel (einschließlich Messe-Pokal) so gut wie nichts zu spüren. Ohne Gojka Kacar (Waden-Zerrung) und Patrick Ebert (Leistenoperation) sowie eine Reihe von Langzeit-Verletzten kamen die Gäste erst nach der Pause zu einige konstruktiven Spielzügen. Cicero zwang Dublins Keeper Barry Ryan zu einer ersten Parade (47.). Der von Raffael mustergültig freigespielte Woronin donnerte aus elf Metern den Ball in den Abendhimmel. Das war’s dann schon. Der erfahrene ukrainische Nationalspieler wartet weiter auf sein erstes Tor für Hertha.


Dass Hertha nicht noch mehr ins Schwimmen kam, lag vor allem am Schusspech der “Heiligen” von St. Patrick’s. Sowohl Keith Fahey (60.) als auch Dempsey (75.) trafen nur das Aluminium des Berliner Tores. Drei Minuten vor Schluss musste dann Damien Lynch mit Gelb-Rot vom Platz.