Österreich – Kroatien: Herzog verspricht “heißen Kampf”

Der Gastgeber der EM 2008 strotzt nur so vor Optimismus, doch der Glaube allein lässt Gegner Kroatien ziemlich kalt.

Wir sind die bessere Mannschaft und werden dominieren“, so Coach Slaven Bilic vor dem ersten EM-Spiel der deutschen Gruppengegner in Wien. Von den Seitenhieben des Gegners zeigt sich EM-Neuling Österreich wiederum völlig unbeeindruckt. “Das wird ein heißer Kampf. Die Kroaten sollen nicht glauben, dass sie so leicht drei Punkte abholen können“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi und jetzige Teammanager Andreas Herzog. “Sie haben ein gutes Team, aber keine Wundermannschaft.”

Bevor sich der österreichische EM-Tross vom EM-Quartier in Stegersbach in Richtung Wien in Bewegung setzte, zeigte sich Teamchef Josef Hickersberger bestens gelaunt. Die Torwartfrage konnte man intern lösen – aber erst unmittelbar vor dem Spiel will der 60-jährige Übungsleiter die Katze aus dem Sack lassen, ob nun Jürgen Macho oder Alexander Manninger den Platz im Kasten einnimmt. Am Freitag verzichtete Hickersberger auf die Teilnahme am Gottesdienstes in der Stegersbacher Pfarrkiche. “Ich brauche keine Stoßgebete.” Im anschließenden Training im Sportzentrum raubte ein über dem Übungsgelände herumfliegender Hubschrauber allen Beteiligten die Nerven. Ob es Spione der Gruppengegner Kroatien oder Polen waren, wollte man nicht bestätigen.


Vor dem Spiel gegen Kroatien gehen die Österreicher, die nur zwei Spiele in den letzten 18 Monaten gewannen und gegen Kroatien alle drei bisherigen Duelle verloren, in die Offensive – und mit dem Duo Roland Linz/Erwin Hoffer auf Torejagd. “Wir müssen die Balance zwischen Draufgehen und kompakt Stehen finden“, verriet Herzog die Taktik. Der ehemalige Werder- und Bayern-Profi warnte sein Team aber gleichzeitig vor, “zu viel Übermut. Wir müssen auch das Hirn einschalten.”

Diese Sprüche kommen in Kroatien an, sorgen da aber nicht für Unruhe, sondern ernten nur Hohn und Spott. Die Medien sprachen von einem “lächerlichen Fußball-Land”. “Ich bin technisch besser als alle Österreicher zusammen“, tönte Herthas Josip Simunic. In Robert Kovac, Mladen Petric (beide Dortmund) und Ivica Olic (HSV) stehen drei weitere Bundesliga-Spieler in der Anfangsformation.

Österreichs Co-Trainer Andreas Herzog
bei einer Pressekonferenz.

(dpa)