Der VfB Stuttgart tritt auf der Stelle und hat offenbar das Siegen verlernt. Selbst gegen den letzten der tabelle Hertha BSC Berlin kamen die Schützlinge von Teamchef Markus Babbel nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Damit gerät der VfB immer tiefer in den Abstiegskampf.
Vor 39.000 Fußball-Fans in der Stuttgarter “Baustelle” brachte der Kolumbianer Adrian Ramos (49.) die Gäste sogar in Führung, ehe Zdravko Kuzmanovic in der 82. Minute den später Ausgleich erzielte. Allerdings musste er nur 180 Sekunden nach seinem Treffer wegen wiederholten Foulspiels vom Platz. Während im Schwabenländle nach sechs Meisterschaftsspielen ohne Sieg die Diskussionen um Trainer Markus Babbel wieder aufleben dürften, wartet das Schlusslicht aus der Hauptstadt auf den ersten Dreier seit dem 1. Spieltag.
Die Hausherren bemühten sich nach der Schweigeminute für Robert Enke vom Anpfiff weg, Babbels Forderung umzusetzen. Die erste große Möglchkeit hatte cacau bereits in Minute elf, doch bei seinem Schuss war Hertha-Keeper Drobny im kurzen Eck auf dem Posten.
Im weiteren Spielverlauf brachten die Platzherren die tief stehenden Gäste trotz teilweise drückender Überlegenheit nur viel zu selten in Bedrängnis. Dem Tor am nächsten kam der wieder blass spielende Alexander Hleb (19.). Die Versuche des auch nicht überzeugend spielenden Mannschaftskapitäns Thomas Hitzlsperger und von Sebastian Rudy (beide 25.) strichen schon wieder deutlicher über das Gäste-Gehäuse.
Anschließend hatten die Gäste die viel zu umständlich vorgetragenen Angriffe der Stuttgarter unter Kontrolle. Zwar waren die Hausherren weiter am Zug, konnten aber ihre Kombinationen nicht zum Abschluss bringen. Zwar konnte sich die Hertha nur öfter aus der eigenen Hälfte befreien, doch ohne Patrick Ebert und Gojko Kacar als Antreiber blieb das torschwächste Team der Liga viel zu harmlos.
Nach dem Seitenwechsel gelang Berlin gleich mit der ersten Möglichkeit der Paukenschlag: Die Stuttgarter Abseitsfalle funktionierte nicht und der für Domowtschijski eingewechselte Ramos konnte in aller Ruhe VfB-Keeper Jens Lehmann ausspielen, bevor er zum 1:0 einschob. Für das Funkel-Team war es der erste Treffer nach 490 torlosen Bundesliga-Minuten.
Die Schwaben wollten nach dem Rückstand wenigstens noch einen Zähler retten. Doch zunächst verfehlte ein Kopfball von Innenverteidiger Matthieu Delpierre knapp das Tor und Cacau (64.) und Georg Niedermeier (65.) schossen zu ungenau. der VfB blieb am Drücker und kam durch Kuzmanovic wenigstens noch zum Ausgleich. In der 87. Minute, nach dem Feldverweis von Kuzmanovic, hatte Schieber (87.) noch den Sieg auf dem Fuß, doch es blieb beim mageren 1:1.