Leverkusen befördert Stuttgart auf Abstiegsplatz

Am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Bayer Leverkusen Kurs in Richtung Herbstmeisterschaft genommen.

Am Sonntagnachmittag deklassierte die Mannschaft von Jupp Heynckes den VfB Stuttgart mit 4:0 (2:0) und konnte besonders dank der Ausrutscher der Konkurrenz die Tabellenführung ausbauen. Dabei war allein Angreifer Stefan Kießling (22./59./87.-Foulelfmeter) mit drei Treffern sowie Eren Derdiyok (39.) mit einem Treffer für die Hausherren erfolgreich. Die Werkself drückte vor 30.210 Fans in der Bay-Arena das Kräfteverhältnis mit ihren Treffern sogar nur unzureichend aus.

Während sich Bayer unter der leistung des überragenden Toni Kroos wie ein Top-Team präsentierte, zeigte sich der nun schon seit sieben Liga-Spielen erfolglose VfB über weite Strecken der Partie nicht erstligatauglich. Die Schwaben wirkten pomadig, leisteten sich viele Ballverluste und brachten damit ihren Sportdirektor Horst Heldt auf die Palme. Zur Pause polterte er im Pay-TV-Sender “Sky”: “Wir sind Tabellen-17. und spielen Hacke, Spitze, eins, zwei. drei. Das ist unfassbar, was einige hier abliefern. Das ist eine Katastrophe. Am besten wäre es, alle elf auszuwechseln.”

Ganz anders zeigten sich die Hausherren: Mit drei Punkten Vorsprung auf Werder Bremen hat sich Leverkusen im Endspurt der Hinrunde eine glänzende Ausgangsposition verschafft. Zudem kann sich der Coach auf weitere personelle Alternativen freuen: 120 Sekunden vor dem Abpfiff kam Patrick Helmes zu seinem Comeback nach seinem Kreuzbandriss im Juni.

Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahm Bayer mit druckvollen Aktionen das Kommando und erspielte sich hochkarätige Möglichkeiten. Nachdem die Torbegrenzung zweimal für die Gäste den Rückstand verhinderte (19./12.), war es Kießling, der einen von Sami Hyypiä mit dem Kopf verlängerten Freistoß von Toni Kroos über die Linie drückte.

Bei der Mannschaft von Teamchef Markus Babbel war vom Aufwind des 2:0-Auswärtssieg in der Champions League in Glasgow nicht zu spüren. Beim VfB, bei dem erneut Kapitän Thomas Hitzlsperger nur auf der Bank saß, war nur rund 15 Minuten ein ebenbürtiger Gegner. Der VfB besaß in Pawel Pogrebnjak nur eine nennenswerte Torchance vor dem Seitenwechsel.

Wie man Chancen nutzt, zeigte die Werkself beeindruckend. Zunächst setzte Kroos das Spielgerät erneut an den Pfosten (31.) Dann leitete die Münchner Ausleihe mit einer präzisen Flanke auf Derdiyok Vorbereiter das 2:0 ein. Damit war der Torhunger der Hausherren noch nicht gestillt. Nach erneuter Vorarbeit von Kroos schlenzte Kießling den Ball zum 1000. Bundesliga-Heimtor für Leverkusen an Lehmann vorbei. Als der frühere Nationalkeeper dann auch noch Derdiyok im Strafraum von den Beinen holte, ließ sich Kießling die Chance zu seinem dritten Tor nicht entgehen.