Kung-Fu-Wiese setzt Hamburger SV unter Schock

Nicht nur von der 0-1 (0:0) Derby-Niederlage gegen den SV Werder Bremen zeigte sich der Hamburger SV geschockt, sondern auch von der strittigsten Szene des ganzen Spiels, die Franz Beckenbauer als “fast schon Mordversuch” bezeichnete. Die Rede ist von dem Foul, dass SVW-Keeper Wiese an HSV-Stürmer Ivica Olic begangen hatte. Ein Kamikaze-Foul, was für den Stürmer hätte böse enden können. Wieses lapidarer Kommentar setzt dem ganzen noch die Krone auf: “Ich habe erst den Ball getroffen, Ivica Olic muss da ja nicht hingehen“.

Für fast jeden der 57.000 Zuschauer im Stadion war das eine klare Rote Karte, nur nicht für die Bremer und Schiri Lutz Wagner. “Er wollte den Ball spielen“, so der Kommentar von SVW-Manager Klaus Allofs. Es wäre interessant zu wissen, wie seine Meinung wäre, wenn es anders herum gewesen wäre.


Wenn ich sehe, dass der Stollen von Wiese bei 1,80 Meter Höhe ist, habe ich nichts anderes als Rot gesehen“, so HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, der mit dieser Aussage wohl viele hinter sich stehen hat. Naja, nur keine Bremer. Auch HSV-Keeper Frank Rost bescheinigte Schiedsrichter Wagner, dem das Spiel zunehmend entglitt, eine Schlechte Leistung, “Ivica war frei durch und wird ganz klar weggeräumt. Wir haben in solchen Situationen schon oft Rote Karten gekriegt.”

Fußball wurde übrigens auch gespielt, zu den acht Gelben, einer Gelb-Roten (57./Frank Baumann) und einer Roten Karte (89./Jurica Vranjes), schoss Hugo Almeida das entscheidende Tor (50. Minute). Der 1:0-Sieg sicherte den Bremern zumindest die Qualifikation zur Champions League Teilnahme, da sie nicht mehr auf den vierten Rang abfallen können. Für die Hamburger geht es nun darum in den letzten beiden Saisonspielen den Uefa Cup-Platz zu verteidigen.

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Die besagte Szene:
Bremens Tim Wiese (l) trifft Ivica Olic vom HSV am Hals