KSC und Stuttgart im Derby unter Zugzwang

Der VfB Stuttgart will nach seinem Ausscheiden im Europapokal unbedingt in der Bundesliga den Kontakt zu den UEFA-Cup Plätzen halten, der Karlsruher SC braucht jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt:

Im ewig brisanten badisch- schwäbischen Derby stehen beide Südwest-Clubs unter Zugzwang. Angesichts des Scheiterns im UEFA-Pokal-Achtelfinale gegen Zenit St. Petersburg gilt es für die Stuttgarter Gäste, bloß keinen Boden gegenüber den Mitbewerbern um einen UEFA-Cup-Rang zu verlieren. «Wir werden alles daran setzen, die drei Punkte zu holen», betonte der Teamchef der Schwaben, Markus Babbel, und schwor seine Profis schon einmal auf eine intensive Partie ein. «Das ist kein normales Spiel. Da wird es hart zur Sache gehen.» Manager Horst Heldt erwartet im Wildparkstadion ebenfalls eine echte Bewährungsprobe: «Jetzt geht’s zum Derby. Jeder weiß, was da auf ihn zukommt: ein Hexenkessel.»

Personell kündigte Babbel für das Gastspiel bei den taumelnden Badenern «frische Kräfte» an. Angesichts der Ausfälle des verletzten Abwehrchefs Matthieu Delpierre und dessen gelb-gesperrten Ersatzmanns Khalid Boulahrouz dürfte Winterverpflichtung Georg Niedermeier in der Innenverteidigung sein Debüt feiern. Auch den Ergänzungsspielern elson und Timo Gebhart, die beim 1:2 gegen St. Petersburg nach ihrer Einwechslung für frischen Wind sorgten, winkt die Chance auf einen Einsatz von Beginn an.


KSC-Coach Edmund Becker bemühte sich, seine Spieler voll auf das Geschehen auf dem Platz einzustimmen und sich vom Drumherum des Prestigeduells, das mit mehreren hundert Polizisten gesichert wird, nicht ablenken zu lassen. «In dieses Spiel wird sehr viel von außen hineingetragen. Es ist ohne Zweifel ein besonderes Spiel, aber ich sehe auch keine so große Brisanz darin, wie sie von manchen Seiten dargeboten wird», sagte Becker. «Für uns ist entscheidend, dass wir möglichst erfolgreich in diesem Spiel sind. Dabei ist es zweitrangig, ob es gegen den VfB oder eine andere Mannschaft geht.»

Verzichten muss der Tabellen-17. auf Defensivspieler Stefano Celozzi, der kurzfristig wegen einer Schleimbeutelverletzung im Fersenbereich passen musste. Dafür kehrt Vize-Kapitän Christian Eichner auf der linken Außenbahn in die Startelf zurück. Stefan Buck übernimmt erneut die Rolle des verletzten Tim Sebastian im Abwehrzentrum. Dort fehlt weiterhin der an der Ferse operierte Kapitän Maik Franz, der via «Bild» seinem Intimfeind Mario Gomez ein überraschendes Kompliment machte. «Er ist für mich im Moment der beste Stürmer der Bundesliga», sagte Franz über den VfB-Torjäger, der ihn ihm vergangenen Jahr nach dem Derby noch vor laufenden TV-Kameras derb beschimpft hatte. (dpa)