Kölns Manager: Podolski wechselt nicht im Winter

Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hat sich aus der Defensive getraut und agiert nun offensiver als je zuvor bei einer möglichen Rückkehr von Lukas Podolski an den Rhein.

Dabei müsste der Wiederaufsteiger allerdings wohl tief ins Portemonnaie greifen müssen, um den vor zwei Jahren zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München abgewanderten 60-maligen Nationalstürmer frühestens im Sommer 2009 zurück zu lotsen. “Geld spielt eine Rolle im heutigen professionellen Fußball. Wenn jemand bietet, was unserem Vorstand gefallen könnte, wird man sich hinsetzen und diskutieren“, meinte Bayern-Präsident “Kaiser” Franz Beckenbauer nach der Partie des FCB in der Königsklasse gegen Steaua Bukarest (3:0) beim Pay-TV-Sender “Premiere”.

Abgesehen von der finanziellen Herausforderung im Fall eines Transfers müssen die Geißböcke zudem wohl noch mit dem vehementen Widerstand von Bayern-Cheftrainer Jürgen Klinsmann rechnen. “Lukas hat bei uns einen Vertrag. Wir sind sehr, sehr dünn aufgestellt mit drei Stürmern“, erklärte der Ex-Bundestrainer nach dem vorzeitigen Erreichen des Achtelfinales in der Champions League. “Wir brauchen vier Stürmer, um in der Champions League mit Manchester, Real Madrid oder Barcelona mithalten zu können. Damit muss sich der Lukas abfinden.”

Gleichzeitig ermunterte der Übungsleiter sein Sorgenkind, nicht aufzugeben und sich beim FCB noch einmal voll reinzuhängen. “Jetzt sind wir im Achtelfinale, jetzt kommen die richtigen Kaliber auf uns zu. Da kann eine Situation entscheiden und das kann seine sein“, sagte Klinsmann. Er würde Poldi wohl nur dann gehen lassen, wenn die Bayern-Bosse für hochkarätigen Ersatz sorgen.


Ausgeschlossen ist, dass dies schon in der Winterpause der Fall sein wird. “Im Winter ist das kein Thema. Die Bayern haben beschlossen, dass er erstmal bleibt“, sagte Kölns Manager Michael Meier der dpa. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Vorabend hatte er berichtet, dass es Sondierungsgespräche mit dem FC Bayern über einen möglichen Podolski-Wechsel gegeben habe. “Es gab aber bisher keine Verhandlungen – weder mit den Bayern noch mit dem Spieler“, betonte Meier.

Den Ball flach halten wollte in diesem Fall auch Wolfgang Overath. “Ich werde das Thema ganz aussparen. Mit öffentlichen Aussagen hilft man dem Jungen nicht. Er hat es schon schwer genug in München“, meinte der FC-Präsident, fügte aber an: “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und werden alles tun, Lukas nach Hause zu holen. Aber ganz klar: Es gibt finanzielle Grenzen bei uns.” Spekuliert wird, dass die Bayern rund 15 Millionen Euro Ablöse für Podolski aufrufen würden.

Als Vorteil könnte sich für die Kölner erweisen, dass sie sich beim Transfer von Podolski nach München in dessen bis 2010 datiertem Vertrag ein Erstkaufrecht bei einem Wechsel des Torjägers zu einem anderen Club sicherten. Meier ließ durchblicken, dass es “ein klares Konzept gibt, mit dem es machbar» sei, Podolski zurück zum FC zu holen. “Doch das sind Größenordnungen, die es Köln nicht leicht machen werden“, sagte Meier.