Jogi Löw lobt Enke – Auftrag an alle Keeper

Nationaltrainer Joachim Löw hat Hannovers Schlussmann Robert Enke eine gute Leistung beim WM-Qualifikationsspiel in Wales attestiert. Allerdings sieht Löw im Kampf um den ersten Platz zwischen den Pfosten für alle möglichen Anwärter eine große Herausforderungen in Sachen Strafraumbeherrschung.

Es ist die Aufgabe von Andreas Köpke an alle Torhüter, vermehrt auch an der Strafraumbeherrschung zu arbeiten. Dass man den Mut hat, rauszugehen bei Flanken, bei Bällen, die lange unterwegs sind. Da können und sollen sich alle unsere Torhüter noch ein Stückchen verbessern. In der Reaktion auf der Linie ist Robert Enke schon immer herausragend“, sagte Löw nach dem 2:0- Erfolg über Wales in Cardiff. “Robert Enke war gut. Die zwei, drei guten Möglichkeiten, die Wales hatte, hat er sehr gut gemeistert. Bei der einen oder anderen hohen Flanke oder bei den Eckbällen hatte er eine gute Lufthoheit. Er war souverän.”

Der Kepper bewahrte die DFB-Auswahl einmal vor dem Ausgleichtreffer und einmal vor dem Anschluss. Zweimal rettete Enke gegen Robert Earnshaw in höchster Not. “Es waren einige hohe Bälle, aber viel mehr bekommt man oft im Profifußball nicht zu tun und dann muss man eben da sein. Dafür wird man gut bezahlt, hellwach zu sein 90 Minuten“, meinte Enke, der sich im Kampf um die Nachfolge von Jens Lehman gegenüber seinen Konkurrenten René Adler (Bayer Leverkusen), Tim Wiese (Werder Bremen) und Manuel Neuer (FC Schalke 04) keineswegs im Vorteil sieht.

Für die Spiele war ich die Nummer 1, das war mir klar, aber der Weg ist noch nicht zu Ende. Ich war auf einem guten Weg vor meiner Verletzung und bin froh, dass ich den jetzt weiterführen konnte und freue mich auf die nächsten Aufgaben“, sagte der 31-Jährige, den zu Beginn der Nach-Lehmann-Ära eine Verletzung zurückgeworfen hatte.


Als nächste Bewährungsprobe steht vom 26. Mai bis 3. Juni die Asien-Reise der deutschen Nationalmannschaft an. Offenist, wer dort den Kasten hüten wird. Auf Enke kann in der Bundesliga die Relegation zukommen, Wiese und Adler hoffen dagegen noch auf das Finale im DFB-Pokal. “Man muss sehen, wer zur Asienreise mitfährt. Das ist ein schwieriger Zeitpunkt und ich hoffe, dass ich dabei bin. Denn das würde bedeuten, dass wir mit Hannover nicht noch auf einem Relegationsplatz landen“, meinte Enke.

Im Sommer geht es für Enke wohl auch um seine persönliche Zukunft. Mit Blick auf seine Karriere in der Nationalelf denkt der 31-Jährige verstärkt über einen Club-Wechsel nach. “Ich werde nur dann wechseln, wenn ich davon absolut überzeugt bin, dass es mich weiterbringt. Vor Juni, Juli wird da nichts passieren. Es ist genauso gut möglich, dass ich in der nächsten Saison noch in Hannover spiele“, sagte Enke.