HSV vor Treffen mit der Unbekannten Urziceni

Unirea Urziceni – unbekannt, unattraktiv, unangenehm. Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat nicht wirklich Ahnung, was auf ihn in der ersten Runde des UEFA-Pokals in Gestalt des rumänischen Provinz-Clubs zukommt.

Allerdings dürfte die Position in der Tabelle Warnung genug sein. Denn wer nach sieben Spieltagen in der Divizia Nationala A vor Steaua Bukarest, Bayern Münchens Champions-League-Gegner, rangiert muss seinen Job verstehen. Daran, dass der Bundesliga-Dino HSV, derzeitiger Tabellenführer im Fußball-Oberhaus, an dem Club aus der 17.000-Einwohner-Stadt Nähe Bukarest scheitern könnte, glaubt kein Anhänger der Hanseaten ernsthaft.

Auch Bernd Hoffmann nicht. “Mit der Qualität unseres Kaders müssen wir mindestens soweit kommen wie in der vergangenen Saison“, sagte der HSV-Vorsitzende. Letzte Saison war im Achtelfinale Endstation, als der HSV am Bundesliga-Konkurrenten Bayer Leverkusen scheiterte. Coach Martin Jol hebt jedoch warnend den Zeigefinger. “Das wird vielleicht das schwierigste Spiel der Saison“, sagte der Coach und beschwor dabei seine Mannschaft, den Gegner nur nicht zu unterschätzen. Dass er mit der Warnung richtig liegt, hat am Dienstagabend bereits Urzicenis rumänischer Liga-Rivale CFR Cluj bewiesen, der in der Champions League 2:1 beim AS Rom gewann.

Der Bundesligist muss auch nicht weit zurückgehen, um Unangenehmes ans Tageslicht zu befördern. Im Achtelfinale des UEFA-Pokals 2005/2006 scheiterten die Hanseaten an Rapid Bukarest (0:2, 3:1). Der HSV, der zuletzt im Defensivverbund Schwächen offenbarte, hat in Urziceni zugleich den bislang torgefährlichsten rumänischen Verein (18 Tore) dieser Saison als Rivalen. So hat Nationalspieler Bogdan Mara bereits fünfmal für den erst 2006 in die erste Liga aufgestiegenen Club getroffen. In der abgelaufenen Spielzeit erreichte man den fünften Platz und erlebt nun seine internationale Premiere.


So wie es derzeit aussieht bleiben beim UEFA-Cup-Aufgalopp der Hanseaten reichlich Plätze in der HSH-Nordbank-Arena frei. 25.000 Karten konnten aktuell an den Mann/Frau gebracht werden , 30.000 bis maximal 35.000 Fußball-Fans werden in der für internationale Zwecke auf 51.200 Sitzplätze verkleinerten Arena erwartet. Den TV-Anstalten ist der Gegner scheinbar auch nicht interessant genug und so hat man sich entschieden, dem Verein die kalte Schulter zu zeigen. Das DSF überträgt zeitgleich lieber den VfL Wolfsburg, der auf Rapid Bukarest trifft. Einzig wird die Partie im Internet übertragen. Zum zweiten Mal überträgt der HSV ein Europacup-Spiel auf seiner vereinseigenen Seite (www.hsv.de). Wer eine Drei-Monatspauschale von 11,99 Euro bezahlt, ist live dabei.