Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat seinen Cottbus-Fluch besiegt und steht wieder auf dem 1. Tabellenplatz der 1. Fußball-Bundesliga. Wiedereinmal können sich die Hanseaten bei Mladen Petric bedanken, der mit seinem Treffer in der 90.Minute den Norddeutschen den 2:1 (0:0)-Auswärtssieg bei Energie Cottbus sicherte.
Es war das sechste Tor im vierten Pflichtspiel (Liga, Pokal ud Uefa-Cup) hintereinander für den kroatischen knipser. Die Hamburger waren am 7. Saison-Spieltag beim ihren Angstgegner durch ein Tor von Ivica Olic in der 54. Minute in Führung gegangen. Branko Jelic konnte genau 20 Minuten später für den Außenseiter den Ausgleich erzielen. Kurz vor dem Ende der Partie war es dann Petric, der den ersten Hamburger Sieg in der Lausitz perfekt machte.
Nur drei Tage nach dem Einzug in die Gruppenphase des Uefa-Cups versuchten die Hamburger vor 17.007 Fans in dem nicht ausverkauften Stadion der Freundschaft lange mit sehr kontrollierter Offensive und niedrigem Tempo den Beton der Gastgeber zu zerbröckeln. Doch die Defensive der Lausitzer bekam immer wieder die nötige Zeit, sich zu formieren. Nur ein Direktschuss von Paolo Guerrero (37.) und ein Fernschuss-Versuch von David Jarolim (43.). brachte etwas Gefahr für das Tor von Energie-Keeper Gerhard Tremmel.
Den Hausherren war vor allem der Ausfall von Mittelfeldmotor Ervin Skela anzumerken. Wegen einer Grippe hatte sich der Albaner abgemeldet. Dusan Vasiljevic war sein Ersatz, doch vertrat er ihn alles andere als gut. Bei einer Flanke von Iliev ging er einen Kopfball-Duell aus dem Weg. Die Szene versprach durchaus zum Erfolg (30.). Ansonsten blieben die Cottbuser, die sich mehr auf die Defensive konzentrierten, vom ersten Sieg der Saison vor eigenem Publikum und vom 50. Bundesliga-Sieg lange weit entfernt.
Der Hamburger mussten früh wechseln und umstellen, da sich Atouba in der Anfangsphase ohne Fremdeinwirkung eine Verletzung im Oberschenkel zuzog. Für ihn kam der müde wirkende Marcell Jansen, der ebenfalls eine Oberschenkelbessur erlitt und in der 50. Minute raus musste. Für den anstehenden “Doppelpack” in der WM-Qualifikation gegen Russland und Wales muss wohl Bundestrainer Joachim Löw auf Jansen verzichten.
In den zweiten 45 Minuten war von beiden Mannschaften wesentlich mehr Biss im Spiel zu sehen. Die Platzherren forderte nach einem Zweikampf zwischen den Hamburger Reinhardt und Jelic vergeblich einen Elfmeter (51.). Drei Minuten nach der Aufregung narrte Guerrero zwei Abwehr-Spieler der Cottbuser, seinen Schuss ließ Schlussmann Tremmel genau vor Olic abklatschen, der Kroate schob ohne Mühe den Ball ins leere Tor. Das Tor zeigte Wirkung und setzte die Cottbuser unter Schock. Doch sowohl Jerome Boateng (58.), Olic (62.) als auch der Torjäger Petric per Pfostenschuss (63.) verpassten die schnelle Entscheidung. So kam Energie doch noch zurück ins Spiel, als nach einer weiten Flanke des eingewechselten Mitreski Jelic zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf. Am Ende jubelten dank Petric aber die Hamburger.