Brisante Stimmung vor dem Nordderby: Ausgerechnet gegen die besten Mannschaft der Rückrunde VfL Wolfsburg muss der Hamburger SV seine Tabellenführung zu verteidigen.
Auch hat die Truppe von Coach Martin Jol die schweren Lasten von vier Partien gegen die Niedersachsen ohne Sieg und die 0:3-Pleite aus der Hinrunde mit in das Spiel in der wohl ausverkauften HSV Nordbank Arena zu nehmen. “Wir können zeigen, was wir damals falsch gemacht haben. Das war richtig schlecht, eine Pleite“, sagte der Niederländer.
Beim in der laufenden Spielzeit noch ungeschlagenen HSV hat sich die Personallage weitgehend entspannt. Piotr Trochowski (Magen-Darm-Virus) und Guy Demel (Oberschenkel-Blessur) sind wieder mit von der Partie. Dafür müssen Jerome Boateng und Collin Benjamin gesperrt zuschauen. “Jetzt wollen wir auch gegen Wolfsburg einen Sieg herausholen“, gab Dietmar Beiersdorfer, Sportdirektor der Hanseaten, vor. “Wir sind sehr gut platziert. Wenn wir die gleiche Aggressivität und Besonnenheit wie zuletzt an den Tag legen, wird das ein richtiger Fight.”
Davon geht auch Wölfe-Coach Felix Magath aus. “Der HSV ist Favorit, die Mannschaft hat einen guten Lauf. Trotzdem werden wir alles daran setzen, um auch in Hamburg zu bestehen“, sagte der 55 Jahre alte Übungsleiter vor seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Das Aus unter der Woche im UEFA-Cup hat in seinem Team keinen Knacks hinterlassen.
Interessant wird sein, zu sehen wer denn den gelbgesperrten Spielgestalter Zvjezdan Misimovic ersetzen wird. “«Ashkan Dejagah und Yoshito Okubo können das“, meint Goalgetter Edin Dzeko zu wissen. Der Bosnier wird vorn wieder den Alleinunterhalter spielen müssen, auch wenn sein am Knie operierter Partner Grafite schon wieder Tatendurst signalisiert. “Ich habe keine Schmerzen mehr. Ob ich in Hamburg spiele, entscheidet der Trainer“, sagte Grafite.