Der Hamburger SV hat durch einen Last-Minute-Treffer von Trochowski (90.+2) mit dem 1:1 (0:1) gegen den amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg wenigstens noch einen Punkt gerettet. Die Hanseaten drohen durch das Remis allerdings den Anschluss nach oben zu verlieren und bleiben Fünfter.
Dabei hatte Edin Dzek die Gäste vor 51.845 Anhängern in der nicht ganz ausverkauften HSH Nordbank Arena in der 34. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Die Niedersachsen, bei denen Lorenz-Günther Köstner als Interimscoach sein Debüt gab, standen dicht vor ihrem ersten Sieg nach zuvor neun Pflichtspielen ohne Erfolg.
Unter den Augen vom Anfang der Woche verpflichteten Angreifer Ruud van Nistelrooy taten sich die Platzherren auf neu verlegtem Rasen extrem schwer. Die von Köstner defensiv ausgerichteten “Wölfe” kamen immer wieder zu guten Konterchancen, die Dzeko (4.), Grafite (12.) und Christian Gentner (22.) allerdings ungenutzt ließen. Nach gut 20 Spielminuten kam der HSV, der mit Eljero Elia und Marcus Berg statt Nationalspieler Piotr Trochowski und Tunay Torun begann, besser in die Partie und umgehend ergaben sich gute Torchancen.
Zunächst traf Mladen Petric (23.) per Freistoß nur den Außenpfosten. Dann war Diego Benaglio-Ersatz André Lenzglänzend bei Kopfbällen von Marcell Jansen und Berg (24.) zur Stelle. Nachdem der Schwede acht Minuten später knapp am Gäste-Gehäuse vorbei gezielt hatte, machte es Dzeko auf der anderen Seite besser: So schlenzte er mit links zur nicht ganz unverdienten Führung der clever und klug gestaffelt agierenden Wolfsburger ein.
Nach dem Seitenwechsel setzten die Hanseaten zum erwarteten Sturmlauf an, während der VfL längst nicht mehr so kompakt stand wie noch im ersten Durchgang. Zudem gerieten sie mächtig unter Druck. In der 52. Minute traf Rozehnal per Kopf nur den Querbalken, dann konnten kurz nacheinander die nach sehenswerten Zuspielen frei stehenden Jansen (55.) und Elia (61.) den starken VfL-Rückhalt Lenz nicht überwinden. In der 77. Minute versuchte HSV-Coach Bruno Labbadia mit der gleichzeitigen Hereinnahme von Trochowski, Guy Demel und Jonathan Pitroipa in der Schlussphase für neuen Schwung zu sorgen. Doch dem Bundesliga-Dino blieb das Pech treu: Bei Demels Kopfball (84.) rettete Josué für den schon geschlagenen Lenz auf der Linie. Erst Trochowski erlöste die Gastgeber per Freistoß mit dem verdienten Ausgleich.