Hertha nach 0:3-Pleite in Nürnberg weiter Letzter

 Durchatmen beim 1. FC Nürnberg, dicke Luft beim Hauptstadtclub Hertha BSC Berlin – im Duell der Kellerkinder kassierte der Tabellenletzte am 9. Spieltag eine herbe 0:3 (0:2).-Pleite gegen den Club und steckt nach der mittlerweile achten Pleiten hintereinander massiv in der Krise.

Chefcoach Friedhelm Funkel und seine Schützlinge stehen nach der peinlichen Vorstellung schwere Zeiten bevor. Die Franken dagegen schöpfen nach dem Dreier wieder Hoffnung im Kamp um den Liga-Verbleib. Dabei waren die Schweizer Eidgenossen Albert Bunjaku (26./60. Minute) und Daniel Gygax (18.) für die Treffer vor 38.094 Fußball-Fans im Nürnberger WM-Stadion zuständig und sorgten damit nach drei Pleiten in Serie für den zweiten Heim-Dreier.

Herthas Schlussmann Sascha Burchert, noch beim 1:3 gegen den Hamburger SV mit zwei Kopfball-Torvorlagen in Erinnerung, war erneut nicht zu beneiden. Die stürmisch spielenden Platzherren setzten den 19 Jahre jungen Keeper vom Anpfiff an mächtig unter Beschuss. So konnte er in der 6. Minute einen Schuss von Christian Eigler noch parieren, aber beim Führungstreffer der Franken machte er keine gute Figur: Einen Kopfball von Mike Frantz boxte er genau auf die Füße von Gygax, der sich mit seinem sechsten Saisontreffer bedankte. Nur acht Minuten später zappelte das Spielgerät erneut im Netz, nachdem Bunjaku nach Rückpass von Frantz auf 2:0 erhöhte.

Während die konzentriert und engagiert spielenden Hausherren mit gutem Offensivfußball zu überzeugen wusste, spielten die Gäste ganz dem Tabellenplatz entsprechend: Kein Biss, keine Ideen, kein Spielaufbau, die Abwehr vogelwild und Ein-Mann-Stürmer Artur Wichniarek ein Totalausfall. Der 1. FCN hätte schon im ersten Spielabschnitt mit zwei, drei Toren mehr führen können, wusste teils gute Chancen aber nicht zu nutzen. Club-Keeper Raphael Schäfer musste erstmals in der 51. Minute eingreifen, als ihn sein eigener Innenverteidiger Dominic Maroh mit einem Rückpass in Bedrängnis brachte.

Vor dem Gäste-Kasten brannte es dagegen auch nach Wiederanpfiff lichterloh. Zunächst verfehlte der überragende Bunjaku (58.) nur ganz knapp, aber 120 Sekunden später machte er es besser. Nach feinem Zuspiel von Christian Eigler machte er das Schweizer Tor-Festival perfekt. Die Hauptstädter kamen immerhin noch auf eine echte Tormöglichkeit, aber Patrick Ebert (73.) fand seinen Meister per Freistoß im gut reagierenden Schäfer.

Vor dem Anpfiff hatte der kurzfristige Ausfall von Dennis Diekmeier für Unruhe gesorgt. Der 19 Jahre junge Defensivmann hatte während des Abschlusstrainings am gestrigen Freitag einen Allergieschock erlitten. Diekmeier hatte mit massiver Atemnot zu kämpfen, laut Club-Angaben bestand allerdings keine Lebensgefahr. Diekmeier wurde mit meldepflichtigen Medikamenten behandelt, deshalb wurde ihm nach Angaben von FCN-Coach Michael Oenning, der Diekmeier von Beginn an bringen wollte, von der Nationalen Doping-Agentur (NADA) eine 72-stündige Schutzsperre auferlegt.