Hertha BSC weiter sieglos – 0:0 gegen Wolfsburg

Richtig zufrieden war nach dem Schlusspfiff keiner. Für die Gastgeber Hertha BSC Berlin war das torlose Remis gegen den amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg wenigstens das Ende einer der tiefschwarzen Serie. Nach zuletzt acht Liga-Schlappen in Serie sorgte der Punkt zumindest für einen Hoffnungsschimmer.

Nach dem Spiel sagte Schlussmann Jaroslav Drobny, der bei seinem Comeback mehrwöchiger Zwangspause seinem Defensivverbund gleich wieder Sicherheit verlieh: “Ein Punkt ist in unserer momentanen Situation eigentlich zu wenig, aber wir haben endlich wieder Fußball gespielt.” Allerdings so richtig auf dem Damm schien der Keeper nicht zu sein. So musste er sich während der Begegnung sogar übergeben und wurde immer wieder mit Traubenzucker versorgt.

Allerdings stand Dobny vor 36.799 Fußball-Fans als bestes Beispiel für einen nicht übersehbaren Fortschritt im Team: Die Mannschaft von Coach Freidhelm Funkel kämpfte und ging endlich wieder mit Biss in die Zweikämpfe . Davon zeigten sich die Gäste aus Niedersachsen lange Zeit beeindruckt. Allerdings hätte der VfL schon nach nicht einmal 60 Sekunden in Führung gehen können, doch Gojko Kacar die Gelegenheit ebenso wie Raffael in der 38. Minute. Kurz vor dem Ende setzte Adrian Ramos das Spielgerät auch noch an den Pfosten.

Wölfe-Coach Armin Veh sah seine Schützlinge über weite Strecken der Partie “zu pomadig“. Der Meister trat ohne seinen in der Formkrise steckenden Goalgetter Grafite an, der für einen einwöchigen Sonderurlaub in seine brasilianische Heimat geschickt worden ist. Als Wolfsburg nach dem Seitenwechsel das Heft im Berliner Olympia Stadion in die Hand nahm, und durch den Ex-Berliner Ashkan Dejagah (23.), Edin Dzeko (54./61.) sowie Christian Gentner (55.) teils sehr gute Chancen vergab, “haben wir im Abschluss die falschen Entscheidungen getroffen“, urteilte der Fußball-Lehrer.

Veh und seine Mannen ärgerten sich am Ende über die verpasste Chance, mit einem Dreier in die Spitzengruppe der Tabelle vorzudringen. Zwar haben die Wölfe aus den letzten fünf Spielen drei Siege und zwei Unentscheiden eingefahren, doch damit war Zvjezdan Misimovic nicht zufrieden: “Schade. Für uns war das zu wenig. Es war eine Riesenchance, durch einen Sieg richtig oben reinzurücken.”