Hertha BSC und Dieter Hoeneß gehen getrennte Wege

Nach einer fast 13 Jahre andauernden Zusammenarbeit gehen Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin und Manager Dieter Hoeneß getrennte Wege.

In einer Pressemitteilung der Hauptstädter hieß es: “Hertha BSC und Dieter Hoeneß haben heute freundschaftlich und einverständlich vereinbart, das Vertragsverhältnis zum Saisonende aufzulösen. Die Vereinsgremien des Clubs und der Vorsitzende der Geschäftsführung hatten zuletzt unterschiedliche Auffassung über die zukünftige Vereins- und Geschäftspolitik.”

Fakt ist, dass der Club mit seinem Manager seit längerer Zeit und spätestens seit dem Ende der Bundesliga-Saison, die Berlin auf Rang vier beendete, öffentlich heftig im Streit liegen. der 56 Jahre alte Manager hatte ursprünglich noch einen Vertrag bis Juni 2010. Den vorzeitigen Abgang wird ihm dabei eine Abfindung in geschätzter Millionenhöhe sicherlich leichter gemacht haben. Der frühere Hertha-Torjäger Michael Preetz (41), der in die Geschäftsführung aufrücken soll, und der Schweizer Coach Lucien Favre sollen die neuen starken Leute bei Hertha unter Präsident Werner Gegenbauer sein. Die drei waren zuletzt auf Konfrontationskurs zu Hoeneß gegangen.

Hoeneß wurde vor allem sein autoritärer und autokratischer Führungsstil und sein teilweise wenig glückliches Händchen bei kostspieligen Transfers angekreidet. Letzte Beispiele dafür sind die Brasilianer André Lima und Kaká, die zusammen rund 5,5 Millionen Euro kosteten und sich als Total-Flops entpuppten. Laut “Berliner Morgenpost” beläuft sich Herthas Schuldenstand im Juni auf 33,5 Millionen Euro, und dem Verein sind aus Finanzgründen trotz der Abgänge der Torjäger Marko Pantelic und Andrej Woronin die Hände für die kommende Spielzeit gebunden.

Im der Pressemitteilung des Vereins hieß es weiter, dass Hoeneß “ausschließlichen im Interesse von Hertha BSC schon jetzt den Weg für eine Neugestaltung frei machen” wollte und das Präsidium um vorzeitige Vertragsauflösung zum 1. Juli 2009 gebeten habe. Er habe sich “dauerhaft um Hertha BSC verdient gemacht und sowohl im Verein als auch im Berliner Fußball tiefe Spuren hinterlassen“.

Mit seinem Namen werde der Aufstieg des Vereins in die Bundesliga, die Etablierung in der Bundesliga sowie die Teilnahme in der Champions League 1999/2000 sowie zahlreiche Teilnahmen im UEFA-Cup verbunden bleiben. Hoeneß habe “maßgeblichen Anteil” daran, dass sich der Verein in den “vergangenen Jahren zu einem national wie international anerkannten Fußballverein” entwickelt hat.

Das Hertha-Präsidium (neun Mitglieder) und der Aufsichtsrat (fünf) des Vereins hatten die Entscheidung contra Hoeneß, der jetzt auf Sardinien Urlaub machen will, getroffen. Der scheidende Manager war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.