Hertha BSC holt Woronin als neuen Leitwolf

Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin hat sich, obwohl der Mann eigentlich nicht so recht ins bisherige “Beute-Schema” von Hertha-Coach Lucien Favre passt, als Last-Minute-Transfer die Dienste von Andrej Woronin gesichert.

Der Hauptstadt-Club hat sich quasi über Nacht nach der 1:4-Pleite beim FC Bayern den Ukrainer vom Premier-League-Club FC Liverpool geangelt. “Er kennt die Bundesliga, spricht deutsch und kann verschiedene taktische Systeme spielen“, so Manager Dieter Hoeneß über Woronin.

In Deutschland hatte der Angreifer schon für Borussia Mönchengladbach, Mainz und Köln gekickt. Zudem war er von 2004 bis 2007 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, wo er in 92 Partien immerhin 31 Mal netzte. Nun kommt Woronin zunächst als Ausleihe für ein Jahr zurück in die Fußball-Bundesliga. Nach übereinstimmenden Medienberichten muss Berlin “nur” das Gehalt des 54-fachen Nationalspielers und WM-Teilnehmers übernehmen. “Damit haben wir in unserem jungen Team noch einen erfahrenen Angreifer“, sagte Favre zufrieden.

Der Berliner Cheftrainer hatte bisher fast ausnahmslos hoffnungsvolle Talente zu Hertha gelotst, die erst in der Zukunft Titelreife erlangen sollen. Insgesamt holte Berlin sieben Akteure und integrierte dazu vier junge eigene Nachwuchs-Talente. Beim letzten Deal aber entschieden sich Favre und Hoeneß für die Erfahrung von fast 200 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga sowie nahezu 30 Partien in der Premier League. In der erfolgreichen Champions-League-Qualifikation der “Reds” gegen Standard Lüttich wurde Woronin nicht eingesetzt, der Ukrainer kann damit für Hertha auch im UEFA-Pokal spielen.


Andrej hat bewiesen, dass er unter Druck Leistung bringen kann“, betonte Hoeneß. Die weit jüngeren Kandidaten Felipe Caicedo von Manchester City und Alexandru Curtean vom rumänischen Erstligisten Gaz Metan Medias schickten die Berliner wieder nach Hause. Der 19- Jährige aus Ecuador und der 21 Jahre alte Rumäne waren kurz vor Toresschluss auch noch auf die Transferliste gekommen.

Nachdem die Wunschkandidaten Thiago Neves, der zum Liga-Kontrahenten Hamburger SV wechselte, und Dario Conca, den Fluminense Rio de Janeiro nicht freigab, für Hertha nicht zu haben waren, freuen sich die Verantwortlichen nun auf Woronin. Der Neue wird aber erst nach den WM-Qualifikationsspielen der Ukraine gegen Weißrussland und in Kasachstan in Berlin erwartet. (dpa)