Hertha BSC beruft Krisensitzung ein

Bei Hertha BSC Berlin brennt der Baum. Nach einer bisher erschreckend schwachen Saison und dem drohenden Abstieg, berief Präsident Werner Gegenbauer für Donnerstag eine außerordentliche Präsidiumssitzung ein, so die „Berliner Morgenpost“. Ein wichtiger Punkt soll auch angesprochen werden. „Es geht darum, die sportliche Situation des Klubs zu bewerten, und die hängt auch mit dem Trainer zusammen“, so Präsidiumsmitglied Jörg Thomas zum SID.

Hertha-Coach Friedhelm Funkel steht schon länger in der Kritik, vor allem wegen seiner defensiven Taktik. Laut der „Berliner Morgenpost“ gibt es mindestens drei Mitglieder, die über einen Wechsel des Trainers reden wollen. Doch Thomas hat eine andere Meinung zu Funkel: „Es bringt nichts, mitten im Galopp das Pferd zu wechseln. Ich denke, darüber wird es nach der Sitzung keine zwei Meinungen geben.“ Die Entlassung des Trainers entscheidet ohnehin nicht das Präsidium, sondern die Geschäftsführer Michael Preetz und Ingo Schiller.

Die alte Dame steckt tief in der Krise. Nach 24 Spieltagen liegt man auf dem letzten Tabellenplatz, nur drei der letzten acht Spiele konnten gewonnen werden. Doch Funkel schöpft Mut. „Die Lage ist längst noch nicht aussichtslos. Wir können da unten noch herauskommen“, sagte der 56-Jährige. Ein kleines Licht am Ende des Tunnels ist in Sicht. Nur noch drei Punkte ist Berlin von einem 16. Platz, also dem Relegationsplatz entfernt. Vor der Winterpause waren es noch ganze 10 Zähler. Noch ist nichts im reinen. Im Klub wird noch heftig debattiert.

Wie die „Morgenpost Online“ erfuhr, soll es unterschiedliche Meinungen im Präsidium geben, wie mit der ernsten Lage umzugehen sei. Präsident Gegenbauer sprach Klartext: „Wir haben Redebedarf, deshalb habe ich für Donnerstag eine Sitzung einberufen“, so der Unternehmer, „dass sich alle um den Verein Sorgen machen, ist in Ordnung. Aber die Mitglieder der Gremien müssen dem öffentlichen Druck standhalten und auf öffentliche Äußerungen verzichten.“

Die Mannschaft der Hertha steht aber schon am Samstag wieder auf dem Feld. Dann geht es gegen den Hamburger SV (15:30), was sicherlich kein Selbstläufer wird. Aller Voraussicht nach sitzt dann Funkel immer noch auf der Trainerbank- Preetz und Gegenbauer gelten als seine Befürworter. Doch nun müssen Punkte her, im Kampf gegen den Klassenerhalt. Sonst brennt der Baum lichterloh in der Hauptstadt. (Savas Savidis)