Im ersten von sieben ausstehenden “Endspielen” hat eine herbe Schlappe die Fans von Hannover 96 gegen die eigene Mannschaft aufgebracht.
Die Anhänger gingen nach dem 1:4 (0:3) und der ersten Heimniederlage gegen den 1. FC Köln seit gut 22 Jahren in der Fußball-Bundesliga auf die Barrikaden. Nach dem desolaten Auftritt drohten rund 150 Fans den Spielern den Heimweg zu versperren. Die Versammlung löste sich erst nach gut einer halben Stunde friedlich auf.
Die Rheinländer machten einen riesigen Schritt in Richtung Klassenverbleib und haben ohne Nationalspieler Lukas Podolski nach zuvor acht sieglosen Pflichtspielen wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden.
Entschieden war die Partie vor 43 218 frustrierten Zuschauern in der AWD-Arena bereits nach einer knappen halben Stunde nach Toren von Zoran Tosic (12.), Petit (21.) und Milivoje Novakovic (28./Handelfmeter). Ehe Steven Cherundolo in der 81. Minute der Ehrentreffer gelang, erhöhte Tosic sogar noch auf 4:0. Einen Bärendienst erwies Hanno Balitsch seiner Mannschaft durch das Handspiel vor dem Elfmeter und eine Gelb- Rote Karte in der 45. Minute. Der sichtlich erboste Slomka schimpfte: “Ich muss den Kölnern ein Kompliment aussprechen, meiner Mannschaft leider gar nicht. Das ist sehr bitter.”
Hannover muss sich angesichts des schweren Restprogramms mit Spielen gegen den HSV, Schalke, den FC Bayern und Leverkusen mehr denn je mit dem fünften Erstliga-Abstieg beschäftigen. Die Anhänger quittierten die schwache Leistung mit wütenden Pfiffen.
Dagegen gerieten die Kölner Fans früh in Feierstimmung. Die gröbsten Abstiegssorgen sollten sich mit nun 31 Punkten erledigt haben. Mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten Hertha BSC könnten die Kölner einen weiteren wichtigen Schritt machen.
Tosic sorgte bereits nach 12 Minuten mit einem Traumtor für die verdiente Führung. Aus einer kompakten Abwehr heraus mit schnellen Kontern bereitete Köln den Gastgebern auch danach Schwierigkeiten. Petit brachte mit seinem ersten Saisontor die Gäste endgültig auf die Siegerstrasse. Balitsch ermöglichte mit seinem Handspiel im eigenen Strafraum die Vorentscheidung.
Mit nur noch zehn Spielern nach Balitschs Platzverweis nach Foulspiel an Maniche kurz vor der Pause war Hannover auch im zweiten Durchgang deutlich unterlegen.