Bremen feiert 4:2 gegen Club – Rot für Frings

Der SV Werder Bremen ist durch den 4:2-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg oben dran geblieben, hat dabei aber Torsten Frings verloren. Die Rote Karte für den Bremer Defensivmann war der große Aufreger im Weserstadion.

Der Werder-Kapitän sagte nach seinem äußerst umstrittenen Platzverweis in der Schlussphase: “Ich weiß nicht, was ich gemacht habe, um eine Rote Karte zu bekommen.” Für Frings war dies eine ganz klare Fehlentscheidung.

Dabei hatten die Hausherren die 3:0-Führung im zweiten Spielabschnitt beinahe noch aus der Hand gegeben. Zunächst hatte der Nationalverteidiger Per Mertesacker die Norddeutschen mit einem Dopepack vor 36.123 Fans (1./20.) früh auf die Siegerstraße gebracht. Tim Borowski (36.) und Clemens Fritz (90.+2) waren die weiteren Torschützen für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf. Doch Mike Frantz (47.) und Maxim Choupo-Moting (63.) schafften es zwischenzeitlich auf 2:3 zu verkürzen.

Vier Tage nach dem Erreichen des DFB-Pokal-Finales festigten die Werderaner ihren fünften Tabellenplatz und rückten bis auf einen Zähler an Borussia Dortmund heran. Für die bravourös kämpfenden Nürnberger endete indes eine Serie von zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage. Dank der 1:4-Schlappe von Hannover 96 gegen Köln bleibt der Club aber weiter auf dem 15. Tabellenplatz. “Wir hatten uns schon vorgenommen, Werder Bremen nicht nur zu ärgern, sondern auch was mitzunehmen“, erklärte Trainer Dieter Hecking.

Das vierte Spiel vor eigenem Publikum binnen zehn Tagen startete mit einem Paukenschlag. Nicht einmal 60 Sekunden waren gespielt, da zappelte das Spielgerät schon im Nürnberger Netz. Eine Ecke von Mesut Özil köpfte Mertesacker ins linke obere Eck. Das 2:0 war fast eine 1 zu 1-Kopie des ersten Treffers – nur war diesmal Marko Marin nach einer Ecke der Vorbereiter. Der Mittelfeldmann leitete knapp zehn Minuten vor dem Pausenpfiff auch die beruhigende 3:0-Halbzeitführung durch Borowski ein.

Franken-Coach Hecking hatte seine Schützlinge aufgefordert, mutig nach vorne zu spielen, ließ seinen gefährlichsten Angreifer Albert Bunjaku nach überstandener Adduktorenverletzung aber zunächst auf der Bank. Die Gäste waren bemüht, stellten die zuletzt löchrige Bremer Abwehr aber nur viel zu selten vor große Probleme.

Schaaf hatte seinen Defensivverbund im Vergleich zum mühevollen 2:0-Erfolg im DFB-Pokal gegen Augsburg umgekrempelt. Für den gelbgesperrten Naldo rückte Sebastian Prödl in die Innenverteidigung, Sebastian Boenisch übernahm die Position auf der linken Abwehrseite. Für den mit Wadenproblemen pausierenden Schlussmann Tim Wiese rückte Nachwuchskeeper Sebastian Mielitz zwischen die Pfosten. In seinem erst 2. Bundesligaspiel ließ sich der 20 Jahre junge Schlussmann in den ersten 45 Minuten weder von Dennis Diekmeier (33.), Andreas Ottl (35.) noch von Javier Pinola (40.) überwinden.

Nach dem Seitenwechsel musste sich der Keeper aber schnell geschlagen geben: Nach einer Flanke von Juri Judt markierte Frantz völlig freistehend das 1:3. Die Franken bäumten sich nun auf und stemmten sich gegen die drohende Niederlage, wirkten bissiger in den Zweikämpfen und kam schnell zum zweiten Treffer: Choupo-Moting ließ dem Wiese-Ersatz vom Elfmeterpunkt keine Chance. Zuvor hatte Fritz das Leder mit der Hand gespielt. Die Gastgeber verloren in den zweiten 45 Minuten ihre Konzentration, brachten den Sieg aber über die Zeit. Fritz setzte mit einem Schuss in das verwaiste Tor den Schlusspunkt.