Hamburg stürzt ab – 1:5 in Hoffenheim

Dem Hamburger SV droht nach dem 1:5 (0:3)- Debakel in Hoffenheim in der kommenden Saison die Zuschauerrolle auf europäischer Bühne und Trainer Bruno Labbadia das Aus.

Der Bundesligazug nach Europa ist durch die höchste Saisonniederlage für die Hanseaten zwei Spieltage vor Saisonende bei fünf Punkten Rückstand auf Platz sechs abgefahren. Vorstandschef Bernd Hoffmann sagte: “Wir sind chancenlos, uns über die Bundesliga für Europa zu qualifizieren. Das ist natürlich ein bitterer Saisonverlauf.” Der in der 56. Minute eingewechselte Tolgay Arslan sah zu allem Überfluss wegen groben Foulspiels kurz vor Schluss die Rote Karte.

Auch Labbadia meldete sich zu Wort: “Es war eine desolate Leistung. Ich bin sehr, sehr enttäuscht, wie wir aufgetreten sind. Wir haben die letzte Chance auf die Europa League verspielt – in einer Art und Weise, wie wir uns in dieser Saison noch nicht präsentiert haben.” Der 44-Jährige wollte sich allerdings nicht so recht über seine Zukunft äußern, sagte aber: “So eine Situation wünscht man sich als Trainer nicht, das ist ein bitterer Moment.”

Die Verlierer trotteten total frustriert vom Platz. “Da fehlen mir die Worte. So wie wir heute aufgetreten sind, das ist unverantwortlich“, wetterte Piotr Trochowski. “Ich bin fassungslos und kann es nicht erklären“, meinte der glücklose Mladen Petric. Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hingegen war nach dem Ende der 1899er Negativserie von sieben sieglosen Spielen glücklich und erleichtert.

Der HSV präsentierte sich vier Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel beim FC Fulham in einem katastrophalen Zustand und konnte kaum Hoffnungen auf das Erreichen des Endspiels im eigenen Stadion wecken. Vedad Ibisevic (2./11.) und Chinedu Obasi (31./72.) sorgten jeweils mit einem Doppelpack sowie Sejad Salihovic (77.) für den verdienten Erfolg der TSG. Für den HSV traf Robert Tesche (65.).

Mit haarsrtäubenden Fehlern lud Hamburg den Gastgeber förmlich zum Toreschießen ein. Joris Mathijsen patzte bereits nach 78 Sekunden gegen Ibisevic, der dankend das Geschenk annahm. Sein Trefferkonto erhöhte der Bosnier schon neun Minuten später, als er bei einer Flanke von Andreas Beck mit dem Kopf erneut zur Stelle war. Die HSV-Abwehr sah auch beim dritten Gegentor von Obasi alt aus, denn dieser brauchte nach Vorarbeit von Christian Eichner nur noch einzuschieben.

Daniel Haas, der den wegen eines Muskelfaserrisses fehlenden Timo Hildebrand vertrat, erlebte auf der Gegenseite im Hoffenheimer Gehäuse einen ruhigen Nachmittag. Eingreifen musste er lediglich bei einem Freistoß von Trochowski in der 41. Minute, aber ansonsten blieb der HSV blass und ließ über weite Strecken Bundesliga-Format vermissen.

Auch nach dem wechsel dominierte Hoffenheim weiter und hätte die Führung sogar noch ausbauen können. Die Hanseaten kamen erst nach einer Stunde etwas besser ins Spiel und durch Petric, der aufgrund akuter Personalprobleme von Beginn an ran musste, zu einer Chance. Kurz darauf verkürzte Tesche zwar das Ergebnis, doch Obasi stellte bei einem Konter den alten Abstand wieder her. Salihovic setzte dann den Schlusspunkt.