Hamburg rutscht aus internationalen Rängen – 0:1 gegen Mainz

Gegen den auswärtsschwächsten Bundesligisten FSV Mainz 05 hat der Hamburger SV mit 0:1 (0:1) verloren und ist damit aus den internationalen Rängen gerutscht.

Das Team von Coach Bruno Labbadia rangiert nach der Niederlage mit 48 Punkten hinter dem VfB Stuttgart (50) auf Rang sieben und musste ein gellendes Pfeifkonzert der eigenen Anhänger ertragen. In der mit 55 292 Zuschauer fast ausverkauften Nordbank-Arena traf Stürmer Aristide Bancé in der 20. Minute mit seinem achten Saisontor zum Sieg.

Die Rheinhessen begannen trotz ihrer Auswärtsschwäche forsch und mit aggressivem Forechecking. Gegen den personell geschwächten HSV hatte Coach Thomas Tuchel sein Team, das wegen der gesperrten Flughäfen den Zug nach Hamburg nehmen musste, gut eingestellt. Er musste nur auf den Rot-gesperrten Mittelfeldstrategen Andreas Ivanschitz verzichten, nach erst sieben Minuten allerdings für den verletzten Elkin Soto schon Florian Heller einwechseln.

Nach den Ausfällen von Topstürmer Mladen Petric (Muskelfaserriss), Paolo Guerrero (Sperre nach Flaschenwurf) und Jonathan Pitroipa (Rippenbruch) zusätzlich zu den Langzeitverletzten bekamen sogar Piotr Trochowski und Stürmer Marcus Berg ihre Startelf-Chance. Die Hamburger, die in der Europa League erfolgreich sind und dem Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Fulham entgegenfiebern, wirkten zunächst müde und ohne Konzept.

Zwar hatten sie zunächst die Unterstützung der zuletzt kritischen Fußball-Anhänger auf ihrer Seite, sogar der abwanderungswillige Jerome Boateng wurde nicht ausgepfiffen, es fehlte aber an Spielideen. Nach Vorlage von André Schürrle kamen die Gäste nach einer ersten Möglichkeit für Bancé (16.) schon gefährlich vor das Gehäuse von Frank Rost. Die Großchancen machten erst die Abstimmungsprobleme beim Konter in der Abwehr möglich.

Nur vier Minuten später ließ der Angreifer aus Burkina Faso nach einem schnellen Gegenstoß bei einem Alleingang über etwa 25 Meter Rost keine Chance und schob von der Strafgrenze unhaltbar ein. Erneut war Schürrle der Vorlagengeber von der linken Seite, wo die HSV- Abwehr die schnellen Mainzer nicht in den Griff bekam und Guy Demel das Abseits aufhob. Mit unermüdlichem Einsatz brachte Kapitän David Jarolim seine Kollegen zwar nun auf Trab, nur Zählbares kam bis zur Halbzeit nicht heraus.

Nach einem Kopfball von Robert Tesche in der 36. Minute verhinderte der reaktionsschnelle Keeper Heinz Müller den Ausgleich auf der Linie und Sekunden später von Berg, der kläglich vergab. Auch nach der Halbzeit war es wieder der Ex-Bielefelder, der eine Flanke von Trochowski auf dem Kopf hatte, sie jedoch frei vor dem Gehäuse vergab. Zuvor hatte die wacklige Abwehr um Joris Mathijsen jedoch erneut Probleme mit dem selbstbewussten Bancé (47.), den nur Rost stoppen konnte. Der HSV hätte durch Ruud van Nistelrooy (73.) und Zé Roberto (77.) zwar noch die Wende schaffen können, letztlich fehlte aber die Leidenschaft.