Fußball WM 2010: Neusseeland schockt Slowakei

Winston Reid hat mit seinem Last-Minute-Tor Neuseeland den ersten WM-Zähler gesichert und der Slowakei die Premiere bei der Fußball-WM 2010 gehörig vermasselt.

Der Akteur vom dänischen Club FC Midtjylland sorgte in der dritten Minute der Nachspielzeit für das glückliche 1:1 (0:0). Dabei sah es in Rustenburg bis zum Ausgleichstreffer nach einen verdienten Erfolg für die besseren Slowaken aus, nachdem sie durch den ehemaligen Nürnberger Robert Vittek in der 50. Spielminute in Führung gegangen waren. Neuseeland dagegen konnte nach drei Vorrunden-Niederlagen bei seiner WM-Premiere vor 28 Jahren wenigstens einen Teilerfolg feiern.

Neuseeland fand über die gesamten 90 Minuten nie die Mittel, um den nur anfangs sichtlich nervösen Slowaken Paroli zu bieten. Viel zu harmlos spielte die Elf von Chefcoach Ricki Herbert, der 1982 schon als Spieler für die damals aufstrebende Fußball-Nation am Ball war.

Neuseeland nutze dank Reid die letzte Chancen und hatte auch die erste: Doch Schlussmann Jan Mucha war in der 5. Minute bei einem Kopfball von Christopher Killen zur Stelle. Empfindlich kalt war es in Rustenburg, doch allemal besser als das äußerst schwache Spiel und der nur mäßige Zuschauer-Zuspruch: Blauer Himmel und Sonnenschein über dem halbvollen Royal-Bafokeng-Stadion. Insgesamt fanden sich nur 23.871 Fußball-Fans ein, was zugleich die bisher geringste Kulisse bedeutete.

Die Osteuropäer, gleich mit vier Bundesliga-Legionären auf dem Spielfeld, brauchten 20 Minuten um ins Spiel zu finden. Bis dahin war von dem Angriffs-Duo Sestak/Vittek nicht viel zu sehen. Doch in der 28. Minute war Sestak plötzlich da: Sein Schuss strich auch zwölf Metern aber knapp am linken Pfosten vorbei. Nur fünf Zeigerumdrehungen später vertändelte Vittek eine gute Gelegenheit am Fünfer und scheiterte kurz darauf mit einem 22-Meter-Schuss (35.). Beim Führungstreffer war Sestak der Vorbereiter und Vittek zirkelte den Kopfball-Aufsetzer gekonnt ins Netz.In der 69. Minute war es dann erneut Vittek, der das vorentscheidende 2:0 vergab, als er das Leder am Fünf-Meter-Raum nicht unter Kontrolle bekam.

Die besten Möglichkeit für die Kiwis vergab der deutschstämmige Shane Smeltz schon vor der Pause: In der 38. Minute hämmerte er die Kugel nur ans Außennetz und kurz vor dem Ende vergab er per Kopf die große Chance zum Ausgleich. Auf der gegenüberliegenden Seite drohte prompt Gefahr, als Marek Hamsik nach einem Freistoß aus 20 Metern gefährlich abzog (43.). Doch Neuseelands Keeper Mark Paston konnte den Führungstreffer verhindern.