Gleich in ihrem ersten WM-Spiel sind Kameruns “Unzähmbare Löwen” selbst gebissen worden. Die Mannschaft um Afrikas Fünf-Sterne-Fußballer Samuel Eto’o kassierte zum Auftakt gegen Angstgegner Japan eine überraschende 0:1 (0:1)-Pleite.
Damit stehen die Afrikaner bereits in ihrem zweiten Spiel der Gruppe E gegen Dänemark am 19. Juni vor dem Offenbarungseid. Mit seinem Treffer in der 39. Minute zog Keisuke Honda den “Löwen” die Zähne und bescherte dem Außenseiter einen perfekten Turnierstart.
Weder die jungen Bundesliga-Talente Eric Maxim Choupo-Moting (Hamburger SV) und Joel Matip (Schalke 04), sowie Superstar Eto’o von Inter Mailand konnten etwas an der bitteren Pleite ändern. Im Free State Stadium feierten die Japaner feierten ihren ersten WM-Erfolg außerhalb der Heimat und bleiben für Kamerun ein Alptraum: Vier Partien – drei Siege – und noch kein Gegentor kassiert.
Die Kameruner wachten erst nach der Pause auf: Eto’o tanzte an der Grundlinie drei Gegenspieler aus, sein Pass kommt zum Bundesligaprofi Choupo-Moting, der aber das Spielgerät knapp übers Tor zirkelt (49.). Doch weitere Chancen zum Ausgleich ergaben sich kaum, die Grün-Gelben rannten oft ins Abseits. In der 86. Minute krachte ein 20-Meter-Hammer von Stephane Mbia an die Latte. Auf der Gegenseite hatte Shinji Okazaki die Vorentscheidung vergeben: Das Leder landete am Pfosten (82.).
Nicht die individuell deutlich besser besetzten Afrikaner hatten nach einer Abtast-Phase mehr vom Spiel, sondern die Asiaten. Man merkte den Japanern nicht an, dass sie zuletzt fünfmal in Folge ohne Erfolg geblieben waren, während die Kameruner sich nahtlos an die schwache Vorbereitungs-Phase anknüpften.
Doch die Japaner machten etwas mehr aus ihren Chancen. Sie nahmen ihrem Gegner die Möglichkeit, zu kombinieren und waren taktisch sehr gut organisiert. Dagegen spielte Kamerun viel zu lethargisch und unbeweglich. Ein unplatzierter Fernschuss von Eyong Enoh in der 38. Minute die einzige “Chance”. Fast im direkten Gegenzug traf Honda aus spitzem Winkel zum 1:0, nachdem Daisuke Matsui die gesamte Defensive überflankt hatte.