FIFA-Kommissionschef: Schmerzmittel bereiten Sorgen

Toni Graf-Baumann, Oberster der Anti-Doping-Kommission des Weltverbandes FIFA hat die “exzessive Einnahme” von Schmerzmitteln im Profi-Fußball kritisiert.

In der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” sagte der Kommissionschef: “Es ist erschreckend, wie unkritisch im Fußball mit Schmerzmitteln umgegangen wird. Voltaren, Ibuprofen oder auch Aspirin werden mit einer Selbstverständlichkeit geschluckt, als würde man einen Kaffee trinken – früh, mittags und abends.” Allerdings könne man in Sachen Fußball “von einer relativen Sauberkeit” reden.

Graf-Baumann sagte, dass die Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan gezeigt hatte, dass jeder zehnte Akteur Schmerzmittel vor jedem Match genommen, jeder zweite aller Spieler einmal während der WM. Zum Teil werden einige Präparate sogar prophylaktisch eingenommen, “um angesichts der Überbelastung Muskelschmerzen vorzubeugen.”

Dagegen hält der Mediziner aus Teningen in Südbaden Doping für kein gravierendes Problem im deutschen Profi-Fußball. In den höchsten drei Spielklassen würde ausreichend kontrolliert. Gleichzeitig wies er “Gerüchte” zurück, wonach auch bekannte Profis zu den Kunden des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gehört haben sollen. Nach Erkenntnissen des Weltverbandes sei dies nicht der Fall gewesen. “Wir haben mehrmals mit der spanischen Staatsanwalt Kontakt aufgenommen. Es wurde uns mehrfach bestätigt, dass keine Fußballspieler involviert waren“, so Graf-Baumann.