FC Bayern nach 1:1 in Florenz vor Achtelfinal-Einzug

Tim Borowski hat am Mittwochabend für den FC Bayern München das Tor zum Achtelfinale in der Königsklasse ganz weit aufgestoßen. Durch das Tor des ehemaligen Bremers in der 78. Minute kam die Klinsmann-Elf zu einnem 1:1 (0:1)-Remis beim AC Florenz.

Der deutsche Rekordmeister behauptete, trotz einer über weite Strecken unbefriedigender Leistung, damit seine gute Ausgangsposition in der Gruppe F. Vor 40.000 Fußball-Fans im Stadion Artemio Franchi durfte sich der FCB bis zum Ausgleich vor allem bei Schlussmann Michael Rensing bedanken, dass es bei nur einem Gegentor durch Adrian Mutu schon in der 11. Minute blieb. Im kommenden Gruppenspiel am 25. November gegen Steaua Bukarest reicht Bayern nun schon ein Punkt um das Etappenziel K.o.-Runde zu erreichen.

Den Schwung von fünf Pflichtspielerfolgen hintereinander konnten die Klinsmann-Schützlinge nicht in die Champions League mitnehmen, denn gegen den Ex-Verein von Luca Toni fehlten ihren Aktionen Sicherheit und Passgenauigkeit. Erst zum Ende der Partie ging ein Ruck durch das Team, das mit dem Ausgleich durch Borowski spät für mehr Risiko belohnt wurde. Das Spiel der Gäste litt lange zeit darunter, dass sich Franck Ribéry im Mittelfeld gegen meist mehrere Gegenspieler nicht entscheidend durchsetzen konnte. Im Sturm war von Lukas Podolski, der sich mit einer starken zweiten Halbzeit gegen Arminia Bielefeld erfolgreich für einen Platz in der Startelf beworben hatte, und Miroslav Klose nur wenig zu sehen. Zudem zeigte sich der Defensivverbund einmal mehr in dieser Saison nicht sattelfest.


Michael Rensing (Mitte links) kassiert
den Treffer zum 1:0 für Florenz.

In München hatten die Italiener 23 Mal erfolglos auf den Kasten Tor von Michael Rensing geschossen, diesmal saß gleich der erste Versuch. Nach Flanke von Luciano Zauri jagte Mutu den Ball aus 12 Metern volley in den Winkel des Bayern-Tores. Während Florenz weiter gefällig und schnell über die Flügel spielte, fand der deutsche Meister überhaupt nicht in die Partie. Vor allem Alberto Gilardino sorgte mit seiner Kopfballstärke für Gefahr im Münchner Strafraum. In der 27. Minute verhinderte Rensing mit einer Blitzreaktion das 2:0 durch den italienischen Nationalstürmer, der eine Flanke von Mario Santana unbedrängt mit dem Kopf nehmen konnte. Nicht nur in dieser Szene wirkte die Innenverteidigung mit Lucio in seinem 50. Champions League-Spiel und Martin Demichelis wenig souverän.

Erst in der Schlussphase der ersten 45 Minuten konnte sich Klinsmanns Elf ein wenig vom Druck befreien, doch auf ein konstruktives Angriffsspiel warteten die rund 2400 mitgereisten Fans vergebens. Ein Schuss ans Außennetz von Bastian Schweinsteiger (42.) war die enttäuschende Ausbeute harmloser Offensivbemühungen bis zur Pause. Kurz nach dem Seitenwechsel entging der Bundesliga-Dritte zweimal nur knapp weiterem Unheil. Erst lupfte Gilardino den Ball über Rensing, aber auch knapp über das Tor (47.) hinweg, dann parierte der Bayern-Keeper reaktionsschnell den Schuss des überragenden Angreifers auf dem Feld (49.).


Erst spät zeigten die Bayern Biss und begannen, sich gegen die drohende Niederlage aufzubäumen. Bei Podolskis Schuss (69.) musste AC-Schlussmann Sebastien Frey erstmals richtig zupacken, doch neun Minuten später war der Franzose machtlos. Borowski konnte sich die Ecke aussuchen und traf zum 1:1. Zwei Minuten später Klose hätte Klose fast noch den Sieg perfekt gemacht.

Zdravko Kuzmanovic (l) und Franck Ribery
hakeln nach dem Ball.

(dpa)