FC Bayern gewinnt 3:1 in Cottbus

Die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München hat seinem Interimstrainer Jupp Heynckes einen schönen Geburtstag beschert und hat sich die Favoritenrolle auf die deutsche Fußball-Meisterschaft an sich gerissen.

Am 31. Bundesliga-Spieltag kam der Deutsche Rekordmeister zu einem klaren 3:1 (1:1)-Erfolg bei Energie Cottbus, die tief im Abstiegskampf stecken. Nach der Pleite des Tabellenführer VfL Wolfsburg in Stuttgart liegen die Bayern nun drei Spiele vor Ende der Saison punktgleich und nur noch zwei Tore hinter dem Spitzenreiter. Den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Heynckes machten mit ihren Toren José Sosa (23. Minute), Martin Demichelis (62.) und Lukas Podolski (66.) perfekt. Das zwischenzeitliche 1:1 vor 22.528 Zuschauern im Stadion der Freundschaft hatte Ivica Iliev in der 44. Minute markiert. Franck Ribéry scheiterte in der Schlussminute noch per Foulelfmeter an Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel.

Für Heynckes gab es das erste Geschenk schon vor der Partie von Ulrich Lepsch, dem Energie-Präsidenten. Mehr als das Präsent wollten die Hausherren, die in diesem Jahr im eigenen Stadion schon vier Siege eingefahren konnten, eigentlich nicht verteilen. Trotz einer Knochenhautentzündung im Fuß biss Kapitän Timo Rost auf die Zähne. Doch mehr als eine Möglichkeit durch den Ein-Mann-Sturm Dimitar Rangelow in der 5. Minute sprang lange Zeit nicht heraus. Rangelow musste dann auch später wegen einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden.

Die Gastgeber hatten genug damit zu tun, das eigene Gehäuse im Stil einer Handball-Mannschaft abzuschirmen. Der schon in den jüngsten Spielen hervorragende Torwart Tremmel musste bei einem Podolski-Schuss erstmals ernsthaft eingreifen (7.). Danach belagerten die Münchner, die Superstar Ribéry wegen einer Nackenblessur zunächst auf der Bank ließen, das Cottbuser Tor. Nach Flanke von Philipp Lahm verlängerte Energie-Verteidiger Ovidiu Burca den Ball im Zweikampf mit Toni unglücklich per Kopf vor die Füße von Sosa, der ohne Mühe einschoss. Auch danach bestimmten die Gäste, die schon zweimal in der Lausitz schwer gepatzt hatten (2000, 2008), klar das Geschehen. Allerdings blieben weitere Treffer zunächst aus: Toni traf per Kopf nur den Außenpfosten (26.); einen weiteren Kopfball von Mark van Bommel holte Burca im letzten Moment von der Linie (33.).

Energie behielt die Hoffnung und kam tatsächlich noch einmal ins Spiel zurück. Nachdem Bastian Schweinsteiger und Torwart Jörg Butt mit letztem Einsatz den freien Stanislav Angelow noch am Ausgleich gehindert hatten (34.), war Butt zehn Minuten später machtlos. Zwar parierte er einen spektakulären Fallrückzieher von Rost noch großartig, doch Iliev setzte den Nachschuss in die Maschen.

Nachdem auch Bayerns Start in die zweite Hälfte holprig verlief, zog Heynckes mit Ribéry seinen ersten Joker. Auch Miroslav Klose saß siebeneinhalb Wochen nach seiner Sprunggelenks-Operation erstmals wieder auf der Bank. Das 2:1 leitete Podolski mit einer Ecke genau auf den Kopf von Demichelis ein, das dritte Bayern-Tor besorgte der Nationalstürmer nach schönem Zuspiel von Toni selbst. (dpa)