So gut wie keine Negativschlagzeilen, kaum Verletzungsprobleme – nach einer allem Anschein nach perfekten Vorbereitung scheint der FC Bayern München optimal gerüstet für die Mission Titelverteidigung.
“Das schaute gut aus“, so Chef-Coach Jürgen Klinsmann zufrieden nach der 5:0 (1:0)-Generalprobe seiner Schützlinge beim Tabellenführer der 2. Fußball-Bundeslga FSV Mainz 05. Leicht und locker hatte der deutsche Rekordmeister seine letzte Testspielaufgabe gemeistert und sich für das bevorstehende DFB-Pokal-Achtelfinale am kommenden Dienstag beim VfB Stuttgart regelrecht warm geschossen. Ein perfektes Spiel zeigte Neuzugang Landon Donovan, der zwei Treffer beisteuerte.
Klinsmann nahm die leicht angeschlagenen Franck Ribéry und Zé Roberto gar nicht erst mit nach Mainz, ebenso blieben Lucio (grippaler Infekt) und Lukas Podolski in München. Sie sollen aber zum Spiel in Stuttgart wieder einsatzbereit sein. In Mainz geizte der “Rest” nicht mit Toren, auch wenn es zunächst nicht klappen wollte. Doch als den Mainzern durch viele Auswechslungen der Spielfluss verloren ging, kam das Starensemble in Fahrt. “60 Minuten haben wir mitgehalten, waren Mitte der ersten Halbzeit sogar die bessere Mannschaft, hatten ein Plus an Chancen“, sagte 05-Trainer Jörn Andersen und sah die fünf Gegentore gegen “die beste Mannschaft Deutschlands” eher gelassen.
“Das sind die Bayern, die nutzen jeden Fehler brutal aus. Da fehlt uns schon noch ein bischen was“, erklärte 05-Manager Christian Heidel später den Klassenunterschied. “Es hätte auch anders laufen können“, betonte auch Klinsmann, der mächtig durchatmen musste, als der frisch gebackene Papa Aristide Bancé nach exakt 105 Sekunden nur den Pfosten des Bayern-Tores traf. Die Gäste machten es besser: Miroslav Klose (4. Minute), Luca Toni (56.), der eingewechselte Donovan (70., 90.) und Bastian Schweinsteiger (72.) ließen sich nicht lange bitten.
Bayern-Manager Uli Hoeneß outete sich am Rande des Benefizspiels zum 1000-jährigen Geburtstag des Mainzer Doms als Freund der 05er und der Mainzer. “Wir kommen wahnsinnig gerne hierher, weil wir hier ein sachkundiges und faires Publikum vorfinden. Wir würden uns freuen, bald in der Bundesliga wieder hier zu spielen“, meinte Hoeneß nach den überwiegend unterhaltsamen 90 Minuten, die auch der Herr des Mainzer Doms, Karl Kardinal Lehmann, mit lebhaftem Interesse verfolgte. “Es ist fantastisch, dass sich die Bayern für den Dom engagieren. Ich bin hochzufrieden“, sagte Lehmann.