FC Bayern bittet Lahm und Toni zur Kasse

Wieder nicht gewonnen, dafür aber noch mehr Ärger unterm Dach des FC Bayern München. So machte der langsam zum Tollhaus werdende deutsche Rekordmeister nun mit seinem Kritiker Philipp Lahm und Stadion-Flüchtling Luca Toni kurzen Prozess und bat sie zur Kasse.

Dabei geriet der “Zwei-Punkte-Verlust” der Bayern gegen Schalke 04 angesichts des Wirbels um den sonst so loyalen Nationalspieler Lahm und dem “Flüchtling” Toni beinahe in den Hintergrund.

Chefcoach Louis van Gaal und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge baten beide Akteure zum Rapport und sprachen anschließend auch zur ganzen Truppe. An der Säbener Straße herrscht dicke Luft. Am Ende traf es Lahm nach dessen Kritik an den Vereins-Bossen in der “Süddeutschen Zeitung” härter als Mannschaftskollegen Toni.

Wie der Vorstand mitteilte, habe Lahm in “eklatanter und unverzeihlicher Art und Weise gegen interne Regeln verstoßen.” Rummenigge sagte, dass der Nationalspieler mit einer Geldstrafe belegt wurde, “wie es sie in dieser Höhe beim FC Bayern noch nicht gegeben hat.” So dürfte Lahm wohl mehr als 50.000 Euro löhnen.

Empfindlich” soll die Buße für Spitzenverdiener Toni sein, dem eine “unakzeptable Disziplinlosigkeit” vorgeworfen wurde. Der Weltmeister habe sich zumindest bereits beim FC Bayern udn den Mannschaftskollegen entschuldigt. Ob dies Lahm ebenfalls tat, war aus der Presse-Erklärung nicht zu entnehmen. Zudem äußerte sich der Vorstand nicht näher zu Lahms Aussagen.

Trotz der schnellen Bestrafungen von Lahm und Toni bleibt der innere Betriebsfrieden gestört. So legte Lahm den Finger gleich in mehrere Wunden und monierte insbesondere die “nicht immer glücklichen Transfers” der Club-Führung. Seiner Meinung nach sei kein erkennbarer Plan und keine klare Linie zu erkennen. Eine “Spiel-Philosophie” wie bei, englischen Meister Manchester United oder beim Champions-League-Sieger FC Barcelona “gibt es bei uns nicht“. Auch hielt er sich mit Kritik an Mannschaftsteilen nicht zurück. ““Das größte Problem” sehe er im Mittelfeld.

Auf diese Aussagen reagierte Manager Uli Hoeneß verärgert: “Sie können sich sicher sein, dass er dieses Interview noch bedauern wird.” Lahm sehe er fremdgesteuert durch seinen Berater Roman Grill, “den nicht angenommenen Manager beim Hamburger SV.”