FC Bayern beklagt Sturmproblem

Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München hat ausgerechnet nach seiner Woche mit drei Siegen und 15 Treffern nun der Ausfall von Miroslav Klose zu beklagen. Somit hat man in München nun ein Problem im Angriff, das die Mission Großangriff in Fußball-Bundesliga und Champions League mächtig in Gefahr bringen kann.

Klose fällt aus, Luca Toni ebenfalls und Landon Donovan zurück in den USA – Chefcoach Jürgen Klinsmann sprach von einer “prekären Lage” für den FCB. Dem Übungsleiter schwant Böses: “Die Decke im Angriff ist sehr, sehr dünn. Das ist eine ganz schwierige Konstellation.”

Das ganze Ausmaß der Verletzung von Klose, der sich beim 3:0-Erfolg beim VfL Bochum am vergangenem Samstag einen Riss der Sehnenführung im rechten Sprunggelenk zuzog, wird erst nach dem operativen Eingriff in dieser Woche feststehen. Beim FC Bayern hofft man wage, dass der Angreifer nur das Heimspiel gegen den KSC pausieren muss und nach der Länderspielpause im Viertelfinale der Königsklasse (7./8. und 14./15. April) wieder zur Verfügung steht.

Nun tritt das ein, wovor sich Klinsmann immer gefürchtet hat – en Engpass in der Offensive. Bereits letzte Woche, nachdem der ausgeliehene Donovan in seine Heimat zurückkehrte, hatte der Coach gewarnt: “Wenn sich einer unserer drei Stürmer verletzt, wird es eng.” Beim VfL waren plötzlich zwei von drei Stürmern nicht mit dabei. So avancierte quasi über Nacht der zur Nummer vier abgewertete Lukas Podolski zum wichtigen Angreifer des FC Bayern und das obwohl er nicht gerade der Strafraumstürmer schlechthin ist. “Es ist ein schöneres Gefühl, wenn man weiß, dass man spielt“, meinte der Nationalspieler zu seiner Aufwertung: “Ich weiß, dass ich Potenzial habe. Ich will mich hier mit Titeln und guten Leistungen verabschieden.”


Der Köln-Heimkehrer, der in Bochum einen Elfmeter verschoss, ist nach Kloses Verletzung auch in der Nationalmannschaft vorne wieder erste Wahl. Bundestrainer Joachim Löw wird Podolski nach der Nichtberücksichtigung beim jüngsten 0:1 gegen Norwegen in dieser Woche für die WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein (28. März in Leipzig) und Wales (1. April in Cardiff) wieder nominieren.

Klinsmann bleibt dagegen nur die Hoffnung, dass Klose nicht doch wochenlang ausfällt und Toni schnell wieder auf die Beine kommt. Die letzten fünf Partien hat der Italiener wegen seiner Achillessehnen- Probleme inzwischen versäumt. Am Dienstag soll der Torjäger endlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Klinsmann hofft, dass Toni schon gegen den KSC “parat steht“. Auch ein Comeback von Franck Ribéry (Schienbein-Prellung) könnte gegen den Tabellenletzten die offensiven Personalprobleme lindern. Und für den Fall, dass alle Stricke reißen, denkt Klinsmann bereits an einen Abwehr-Hünen: “Notfalls muss ich eben Daniel van Buyten vorne mit reinwerfen.”