“Endspiel” um den Liga-Verbleib für Borussia und Bielefeld

Im Kampf um den Klassenerhalt gilt im Abstiegs-“Endspiel” für Borussia Mönchengladbach und Arminia Bielefeld am 29. Spieltag nur eins: Verlieren verboten.

Gladbachs Defensivmann Paul Stalteri brachte es vor dem Heimspiel auf den Punkt: “Es sind noch 18 Punkte zu vergeben, aber diese drei Punkte sind besonders wichtig.” Mit einem dreifachen Punktgewinn können die Fohlen die Abstiegsplätze verlassen und Rang 16 an die Ostwestfale abgeben. “Wir kennen den Druck und wissen damit umzugehen“, meinte Arminen-Coach Michael Frontzeck.

Nur einen Zähler Vorsprung hat Bielefeld auf die Borussia. Auf einen Sieg warten beide Mannschaften schon lange. Bielefeld kassierte zuletzt vier Pleiten in Folge. Nach einem kleinen Zwischenhoch im März verpasste es Gladbach, mit nur einem Punkt aus den vergangenen vier Spielen eine bessere Ausgangslage zu verschaffen. “Ich wusste immer, dass es schwer wird, aber wir sind in einer Situation, die uns alle Möglichkeiten offen lässt“, sagte Chef-Coach Hans Meyer.


Wir haben wichtige Punkte liegen gelassen und dürfen uns nicht in die Tasche lügen“, sagte Max Eberl. Borussias Sportdirektor muss bei der Vorbereitung auf die kommende Saison zweigleisig fahren. “Solange wir nicht wissen, in welcher Liga wir spielen, ist es schwer, den Kader zu planen.” Eberl hofft, dass beim Klassenverbleib auch Nationalspieler Marko Marin gehalten werden kann. In den vergangenen Partien zählte der mit Vertrag bis 2010 ausgestattete Mittelfeldmann trotz der Niederlagen zu den Aktivposten. Gegen Bielefeld ist Marins Kreativität besonders gefragt. “Arminia wird sich hinten reinstellen, das wird für uns nicht leicht“, glaubt Kapitän Filip Daems.

Ob Stürmer Rob Friend drei Wochen nach einer Fersen-Operation auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig. Verteidiger Steve Gohouri fällt mit einem Bänderriss im Sprunggelenk aus. Die Arminia muss voraussichtlich auf Angreifer Artur Wichniarek verzichten. Der Pole, der zwölf der 22 Bielefelder Saisontore erzielte, leidet an einer Oberschenkelverletzung. “Wir dürfen uns nicht nur auf den Sturm konzentrieren, sondern müssen vielmehr aufpassen, keine unnötigen Gegentreffer zu kassieren“, meinte Frontzeck vor der Rückkehr nach Mönchengladbach. Zehn Jahre war Frontzeck als Spieler dort aktiv, ehe er von Sommer 2000 bis März 2003 Assistent von Cheftrainer Meyer war.

Bielefeld bezog vor der Partie ein Kurz-Trainingslager in Herzlake. “Da konnten wir uns besonders konzentriert vorbereiten“, sagte Frontzeck. Schon vor einem Jahr fruchtete diese Maßnahme, als Bielefeld mit einem erfolgreichen Saison-Schlussspurt den siebten Bundesliga-Abstieg vermied. In Mönchengladbach, wo die Arminia 1971 ihren einzigen Sieg in einem Bundesliga-Duell feierte, soll nun ein Befreiungsschlag gelingen. “Wir wollen unsere Zukunft in der eigenen Hand behalten, deshalb müssen wir gewinnen“, forderte hingegen Eberl.