EM 2008: Spanien bezwingt Russland mit 4:1

David Villa hat Spanien den Traumstart in die EM 2008 quasi alleine beschert. Beim 4:1 (2:0)-Sieg gegen Russland steuerte er drei Treffer bei. Durch den Erfolg machte die “Selección” im Auftaktspiel der Gruppe D einen riesen Schritt in Richtung des angepeilten EM-Gewinns.

Spanien wurde unter den Augen des Prinzenpaares Letizia und Felipe seiner Rolle als EM-Favorit vollends gerecht. Die Spanier konnte auf ganzer Linie überzeugen und ihre Serie auf inzwischen 17 Spielen ohne Niederlage ausbauen.

Die perfekt herausgespielten Treffer in der 20., 44. und 75. Minute durch Villa nach glänzenden Vorabrbeiten von Fernando Torres, Andrés Iniesta und Cesc Fabregas trafen die gut spielenden Russen mitten ins Herz. Das jüngste Team der EURO und ihr Coach Guus Hiddink stehen nun in den kommenden beiden Aufgaben gegen Griechenland und Schweden unter Druck. In der 86. Minute erzielte Roman Pawljutschenko per Flugkopfball den Ehrentreffer für die Russen. In der bisher torreichsten Begegnung der EM setzte Fabregas in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.


Erst kurz vor dem Anpfiff der Partie hatte es im extra für die EM-Endrunde für 30,6 Millionen Euro erneuerten und auf 30 772 Zuschauerplätze ausgebauten Stadion Tivoli heftig angefangen zu regnen. Nach dem Anpfiff von Schiri Konrad Plautzwaren es die Gäste, die sich ein leichtes Übergewicht erspielten. Doch als Konstantin Syrjanow in der 17. Minute die erste gute Einschussmöglichkeit vergeben hatte, traf der EM-Mitfavorit in einer guten Partie eiskalt zum 1:0.

Der Ball zappelt nach dem 2:0 durch
David Villa (r) im Tor der Russen

Leichtfertig verlor Denis Kolodin von Dynamo Moskau den Ball gegen Torres, der zum 50. Mal für Spanien spielte. Der Liverpooler, einziger Legionär in der Startformation, spielte Villa mustergültig in den Lauf. Der Stürmer vom Hildebrand-Club Valencia hatte keine Probleme und bezwang Torhüter Igor Akinfejew mit einem Schuss aus zehn Metern. Wütend schlugen die ersatzgeschwächten Russen, die auf ihren Paradesturm, den verletzten Pawel Pogrebnyak und den gesperrten Andrej Arschawin vom UEFA-Cup-Gewinner Zenit St. Petersburg verzichten mussten, zurück. Erneut setzte sich Syrjanow in Szene, aber er traf nur den Pfosten. Auch die nächsten Chancen vergab das Hiddink-Team.


Und so kam es wie es kommen musste: Mit einem Konter wie aus dem Fußball-Lehrbuch nach Eckball der Russen spielte Iniestea auf Villa. Der 26 Jahre alte Topstürmer tunnelte den bedauernswerten russischen Keeper und schlug auch nach der Pause noch einmal zu. Mit seinem 17. Treffer im 32. Länderspiel übernahm Villa auch die Spitze der EM-Torjägerliste vor Lukas Podolski, der bisher als Einziger zweimal getroffen hat.


Der Spanier Carles Puyol (unten) springt dem Russen
Juri Schirkow in den Lauf mit dem Ball.

Auch nach dem Wechsel hatten die Spanier das Geschehen bestimmt. Immer wieder der glänzend aufgelegte Villa hatte für Torgefahr gesorgt. Doch auch die Russen durften auch noch einmal jubeln, ehe Fabregas sein erste Länderspieltor für die Spanier aus abseitsverdächtiger Position erzielte.

Angesichts des sicheren Vorsprungs hatte Aragonés zuvor zwei seiner leicht angeschlagenen Stars geschont. Nach 54 Minuten ersetzte der 68 Jahre alte Coach den 36 Millionen teuren Stürmerstar Torres durch Jungtalent Fabregas. Neun Minuten später gönnte er Iniesta, den eine Lebensmittelvergiftung matt gesetzt hatte, eine Pause. (dpa)