DFB-Pokal präsentiert sich in neuem Gewand

Zum Auftakt der neuen Spielzeit winkt der DFB-Pokal nicht nur als Kurzstrecken zum UEFA-Cup, sondern auch mit höheren TV-Geldern sowie aus der neuen Fernseh-Präsenz.

Bereits in der ersten Runde des Pokals, dem traditionellen Kampf “David gegen Goliath”, streichen alle teilnehmenden Vereine knapp 100.000 Euro ein. Insgesamt werden mehr als 38 Millionen Euro an die 64 beteiligten Mannschaften ausgeschüttet. Dabei machte das neue Konzept des Pay-TV-Sendes Premiere, der neben der bekannten Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender erstmals alle Spiele des DFB-Pokals live und in einer Konferenzschaltung übertragen wird. “Unser Pokal wird immer attraktiver und auch lukrativer, denn hinzu kommen noch die Einnahmen aus dem Kartenverkauf und der Bandenwerbung“, erklärte Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des DFB.

Somit kann der Gewinner des Cups in der 66. Auflage allein 5,8 Millionen Euro aus den Fernseheinnahmen einnehmen. Sogar die Mannschaften, die in der ersten Runde bereits ausscheiden, dürfen sich im Vergleich zu den Vorjahren über das doppelte Honorar freuen. Carsten Schmidt, Sportvorstand des Münchner Senders, begründete das Engagement und die höhere Geldausschüttung mit dem enormen Bekanntheitsgrad des Wettbewerbs. “Eine Erhebung aus jüngster Vergangenheit zeigt, dass der DFB-Pokal in Sachen Markenbildung in den jeweiligen nationalen Märkten die Nummer eins unter den Cup-Wettbewerben in Europa ist“, sagte Schmidt.


Abgesehen von den höheren Einnahmen bleibt der DFB-Pokal zudem für die Teams der kürzeste Weg in den europäischen Wettbewerb. In nur sechs Partien kann sich eine Mannschaft für den UEFA-Pokal qualifizieren. Zuletzt genügten Borussia Dortmund sogar nur fünf Spiele, da durch die Endspielteilnahme von Meister Bayern München der unterlegene Finalist das Startrecht für den UEFA-Cup erworben hat.

Aber auch gerade für die Bundesliga-Clubs birgt der Pokal auch Gefahren. So ist ein Scheitern in der ersten Runde gegen einen Amateurclub blamabel und keine gute Generalprobe für den Erstliga-Start eine Woche später. Im letzten Jahr erwischte es Bayer Leverkusen und Energie Cottbus , der spätere Titelgewinner Bayern München quälte sich bei Wacker Burghausen durch ein Elfmeterschießen.

Somit dürften in den Spielen am 9. August die Favoriten gewarnt sein. Der VfL Bochum und Hertha BSC Berlin müssen bei den Regionalligisten Preußen Münster und Eintracht Trier antreten. “Wir haben Respekt, aber wir wollen auf uns gucken und unser Spiel spielen“, sagte Bochums Übungsleiter Marcel Koller vor der Reise nach Münster. Auch der von Sperren und Verletzungssorgen geplagte Hauptstadt-Club wird den Gang ins Moselstadion nicht unterschätzen. Schließlich erinnert man sich noch an das Halbfinale vor zwei Jahren, wo man das Endspiel nur hauchdünn im Elfmeterschießen verpasste. Zuvor hatte man die Revierclubs Borussia Dortmund und Schalke 04 in ihre Schranken verwiesen.


Die kleinsten Clubs des diesjährigen Wettbewerbs verzichten in den Spielen am Samstag auf ihr Heimrecht und ziehen in nahe gelegene größere Stadien. Landesligist VfB Fichte Bielefeld (7. Liga) empfängt Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach in der SchücoArena, der sechstklassige Verbandsligist FC Wegberg-Beeck spielt gegen Alemannia Aachen im 54.000 Zuschauer fassenden Borussia-Park in Mönchengladbach. (dpa)