DFB Pokal: HSV dank Rost eine Runde weiter

Fußball-Bundesligist Hamburger SV ist haarscharf an einer Blamage vorbeigerasselt. Dank Schlussmann Frank Rost sind die Hanseaten nach Elfmeterschießen bei Zweitliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Rost parierte dabei die Elfer von Sebastian Heidigner und Olivier Caillas und bewahrte dem Favoriten vor dem vorzeitigen Pokal-Aus.

Am Ende der Verlängerung hatte es 3:3 gestanden, Mladen Petric (4.), zweimal Piotr Trochowski (54./95./Foulelfmeter) waren die Torschützen für die Norddeutschen. Für die Platzherren waren Oliver Fink (11. Minute), der Hamburger Jerome Boateng (16.) per Eigentor sowie Mannschaftskapitän Andreas Lambertz in allerletzter Sekunde der Verlängerung erfolgreich.

Die 35.400 Fußball-Fans in der “Esprit arena” sahen vom Anpfiff an eine niveau- und schwungvolle Pokal-Partie. Düsseldorfs Chefcoach Norbert Meier hatte schon im Vorfeld der Partie angekündigt, dass sich seine Schützlinge nicht verstecken werden, dies taten sie auch nicht. Auch der frühe Rückstand konnte sie nicht schocken: In Minute 4 war es Petric, der Fortuna-Keeper Michael Melka nach feiner Flanke von U21- Europameister Dennis Aogo per Direktschuss überwand.

Doch die Platzherren schlugen mit einem Doppelpack innerhalb von nur fünf Zeigerumdrehungen zurück: Zunächst war es der 27-jährige Fink, der das Leder nach einem Freistoß von Marco Christ über die Linie beförderte, dann unterlief Hamburgs Jerome Boateng ein unglückliches Eigentor: Olivier Caillas schoss den Defensivmann an und von dessen Brust kullerte das Spielgerät in den eigenen Kasten.

Der Düsseldorfer Olivier Caillas bejubelt
das Tor zum 2:1 gegen den HSV.

Knapp eine Woche vor dem ersten Bundesliga-Spiel am Sonntag beim SC Freiburg erarbeitete sich der HSV zwar eine leichte Feldüberlegenheit, blieb aber gegen bissige Düsseldorfer ohne Durchschlagskraft. Frank Rost verhinderte vor dem Wechsel zweimal gegen Christ und (40.) Ranisav Jovanovic (43.) einen deutlicheren Rückstand des Pokal-Halbfinalisten aus der vergangenen Saison.

Nach dem Seitenwechsel gab der HSV Gas: Ein Schuss von Zé Roberto konnte der sichere Torwart Melka noch parieren (52.). Zwei Minuten später war er beim Schuss von Nationalspieler Trochowski aus etwa 20 Metern machtlos. Im weiteren Verlauf war Labbadias Elf dem dritten Tor näher, beim Zweitligisten schwanden zunehmend die Kräfte. Trotzdem rettete sich der Außenseiter in die Verlängerung.

Torhüter Michael Melka konnte dort den durchgelaufenen Jonathan Pitroipa nur mit einem Catchergriff stoppen. Der Fortuna-Keeper hatte Glück, dass er für diese Aktion nur mit der Gelben Karte bestraft wurde. Gegen Trochowskis frech in die Mitte geschossenen Elfmeter war er dann chancenlos. Fünf Minuten vor dem Abpfiff vergaben die Düsseldorfer die erste Chance zum Ausgleich, als Sebastian Heidinger einen Kopfball knapp am Tor vorbei setzte. Als alles schon verloren schien, kam Lambertz – doch es war nur ein Strohfeuer. (dpa)

Piotr Trochowski (l) schießt den Elfmeter zum 3:2 für den HSV.