Confed Cup: Generalprobe zur WM 2010 beginnt

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat vor dem Startschuss des Confederations Cups noch einmal eindringlich für das Vertrauen in Gastgeber Südafrika geworben.

Vor dem Eröffnungsspiel in Johannesburg sagte Blatter: “Wir sind glücklich mit dem, was geschafft wurde. Wir sind stolz, diesen Wettbewerb in Südafrika veranstalten zu können. Wir vertrauen Afrika.” Der Confed Cup, erstes großes Turnier auf dem afrikanischen Kontinent, als Testlauf für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr steigert die ohnehin schon große Fußball-Begeisterung im Kap-Staat. Dabei würde ein Sieg im Auftaktmatch des heimischen Bafana Bafana-Teams gegen Asienmeister Irak noch zusätzlich Aufwind bringen.

Einziger Wermutstropfen bleibt, dass ausgerechnet deren Volksheld Nelson Mandela offenbar aus gesundheitlichen Gründen am Sonntag nicht dabei sein kann. Gleich zum Turnierauftakt soll mit einer bunten Afrika-Show den Zweiflern an der Organisationsfähigkeit der Südafrikaner Einhalt geboten und das Turniermotto der WM im kommenden Jahr schon bei der Generalprobe umgesetzt werden. “Ke Nako” – “Es ist Zeit, Afrikas Menschlichkeit zu feiern“, heißt der offizielle Slogan.

Unmittelbar vor dem Startschuss hatten die Confed-Cup-Macher aber noch mit manch kleineren und größeren technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Problem Nummer eins ist der Rasen in den vier Confed-Cup-Stadien in Johannesburg, Pretoria, Bloemfontein und Rustenburg. Zwar wächst und gedeiht das Grün im südafrikanischen Winter, doch der andere Nationalsport Rugby hat den Fußball-Planern ungewollt zugesetzt. Bis Anfang Juni wurden noch Spiele der heimischen Liga ausgetragen. “Die Spielflächen eben zu bekommen, war eine Herausforderung. Aber es wird alles in Ordnung sein“, versprach ein Sprecher des OK-Teams. “Es geht mehr um optische Aspekte. Im kommenden Jahr werden wir andere Ansprüche haben“, sagte FIFA- Wettbewerbsdirektor Jim Brown.

Blatter baute schon mal Kritik vor: “Wenn alles funktionieren würde, wäre das Perfektionismus und Perfektionismus existiert nirgends auf der Welt“, sagte der Schweizer. Und beim Sorgenkomplex Sicherheit will der FIFA-Chef nicht in der letzten Verantwortung stehen. Für die Sicherheit außerhalb der Stadien sei der Staat Südafrika zuständig, nicht die Fußball-Familie. Ganz ist die Angst vor Übergriffen auf Fußball-Fans angesichts der bedrohlichen Kriminalitätsrate auch bei Blatter offenbar noch nicht gewichen.

Immerhin, der im Sommer 2008 angedrohte Plan B mit einem WM-Entzug ist derzeit kein Thema. “Lasst uns sehen, was das OK für eine Arbeit leistet, wie die Menschen zum Stadion transportiert werden und ob alles sicher ist“, bat Blatter um Geduld. Auch der höchste Fußball- Funktionär will nun den Ball rollen sehen und mit einem Fußball-Märchen im südafrikanischen Winter an die deutsche WM- Erfolgsgeschichte anknüpfen.

An sportlichen Großkalibern mangelt es nicht. Europameister Spanien greift mit seinen Topstars Xavi und Fernando Torres gegen Ozeanien-Meister Neuseeland ins Turnier ein. Brasiliens Starensemble um Kaká und die Bundesliga-Profis Lucio und Josue bekommt es mit Ägypten zu tun, für das der Dortmunder Mohamed Zidan im Aufgebot ist. Italien mit dem Wahl-Münchner Luca Toni spielt gegen die USA, die gleich drei Deutschland-Legionäre (Michael Bradley, Heath Pearce, Luis Robles) im Aufgebot haben. Eine Serie wollen alle acht Teams brechen: Noch nie konnte ein Confed-Cup-Sieger im folgenden Jahr auch den WM-Pokal gewinnen.