Confed Cup: “Bafana Bafana” will Auftaktsieg für Südafrika

Vor dem Eröffnungsspiel des Gastgebers beim Confederations Cup gegen Asienmeister Irak nahm Südafrikas Fußball-Manager Danny Jordaan das Bafana Bafana-Team ordentlich in die Pflicht und forderte unmissverständlich einen Sieg.

Vor dem Startschuss zur Generalprobe für die WM 2010 sagte Jordaan: “Wir haben immer gesehen, welchen Einfluss ein Erfolg des Heimteams auf ein Turnier haben kann. Ob Frankreich 1998, Südkorea 2002 oder Deutschland 2006, das war immer wichtig. Hoffen wir, dass unsere Fußball-Mannschaft sich gut präsentiert.”

Dabei ließen ausgerechnet in den Wochen vor dem Turnier Südafrikas Kicker den Vorbildcharakter vermissen. An die Öffentlichkeit getragen und vom Fußball-Verband abgeschmetterte Prämienforderungen warfen kein gutes Licht auf Südafrikas nationale Fußball-Heroen. Abwehrmann Matthew Booth stritt de Sache allerdings ab und verteidigte sich und seine Mannschaftskollegen: “Die ganze Geschichte entspricht nicht der Wahrheit. Wir haben solche Ansprüche nie gestellt und auch nicht mit einem Boykott gedroht.” Das umstrittene Finanzthema – von den heimischen Boulevardblättern in Einzelheiten ausgebreitet – zerrte an den wegen des sportlichen Drucks ohnehin schon angespannten Nerven.

Auf dem Rasen soll nun gegen Confed-Cup-Debütant Irak eine Antwort gegeben und der erste Schritt zum Minimalziel Halbfinale gemacht werden. Ein Ausscheiden in der Vorrunde würde die südafrikanischen Selbstzweifel ein Jahr vor der Heim-WM wieder aufleben lassen. Nach dem Scheitern in der WM-Qualifikation 2006 und dem frühzeitigen Aus auf dem Weg zum Afrika Cup 2010 in Angola lechzt das Land nach Erfolg im vor allem von der schwarzen Bevölkerung geliebten Fußball. Testspielerfolge gegen Kamerun, Norwegen und Polen haben neuen Schwung gegeben. Die Aussichten auf den Einzug in die Runde der letzten Vier sind angesichts der Gegner Irak und Neuseeland groß, nur Spanien scheint übermächtig. Die Helden der Volkssportarten Cricket und Rugby gaben via TV schon mal verbal moralische Unterstützung.

Der Irak will die Südafrika-Party verderben. Beim ersten großen Turnierauftritt seit der WM 1986 soll dem durch Krieg und Krise gebeutelten Land ein sportlicher Hoffnungsschimmer gegeben werden. Als großer Außenseiter können die Iraker ohne Druck antreten und einen ähnlichen Coup landen, wie bei ihrem überraschenden Gewinn der Asienmeisterschaft 2007. Außer Klagen über lange Wege vom Teamhotel zum Trainingsplatz waren von den auf der Fußball-Bühne unbekannten Spielern nur freundliche Worte zu hören. “Es ist ein schönes Land mit sehr freundlichen Menschen. Ich möchte mich bedanken“, sagte Spielmacher Nashat Akram. Star des Teams ist Trainer-Weltenbummler Bora Milutinovic, der nach der verpassten WM-Qualifikation für das Turnier angeheuert wurde. “Es ist wichtig, an sich zu glauben“, sagte der Serbe.