Coach Neururer probt Aufstand in Duisburg

Beim Zweitligisten MSV Duisburg droht nach dem Ende aller Aufstiegshoffnungen eine schwierige Zukunft. “Wir müssen jetzt klären, wie es weitergeht. Wir müssen einen Konsens finden“, meinte Club-Präsident Walter Hellmich.

Nach der 2:3-Pleite gegen die TuS Koblenz hatte Fußball-Lehrer Peter Neururer seinen Präsidenten mit Forderungen bedrängt: “Wenn der MSV in der neuen Saison keine Mannschaft hat, die in der Lage ist, um den Aufstieg mitzuspielen, stehe ich für den Trainerposten nicht zur Verfügung.” Diese Forderungen, die natürlich ein erheblich höheres finanzielles Engagement nach sich zieht, könne der MSV aber nicht erfüllen.

Dabei hatte der Club kürzlich erst öffentlich mitgeteilt, Einigkeit über die Verlängerungen mit dem Coach und Sportdirektor Bruno Hübner bis Juni 2010 erzielt zu haben. “Wir stehen gegenseitig im Wort, die Verträge sollen unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit zeitnah unterschrieben werden“, verkündete Hübner nach einer Unterhaltung mit Hellmich am 20. März. Verträge wurden aber noch nicht gegengezeichnet. Nachdem Neururer nun nach hinten ruderte, dürften die Entscheidungen wohl hinfällig sein. “Wir hatten uns damals in die Augen gesehen, so etwas zählt für mich“, meinte Hellmich.


Neururer, der im November vorigen Jahres beim MSV seine insgesamt 14. Trainerstation antrat und zunächst zwölf Spiele in Serie mit den Zebras unbesiegt geblieben war, probt den Aufstand: “Die Mannschaft darf nicht ausbluten, es ist mein Anspruch, um den Aufstieg mitzuspielen.” Die ausgeliehenen Leistungsträger Cedrick Makiadi (VfL Wolfsburg) und Markus Brzenska (Borussia Dortmund) können wohl nicht über die Saison hinaus verpflichtet werden. Die Verhandlungen mit anderen Profis stocken. Zudem bekommt der MSV die Lizenz nur mit Auflagen und hat noch keinen neuen Hauptsponsor gefunden. Damit ist der finanzielle Spielraum deutlich eingeschränkt.

Auch der Verbleib Hübners, dessen Vertrag wie der von Neururer im Juni ausläuft, ist fraglich. “2005 und 2007 haben wir den Aufstieg mit geringeren Etats als in diesem Jahr geschafft. Das kann uns erneut gelingen“, meinte Hellmich, der sich an die Lizenzauflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) halten muss. Die fehlenden Finanzen sollen nach Meinung des Bauunternehmers “durch Arbeit und Sachkenntnis” ausgeglichen werden. Ob Neururer, der mit seiner Mannschaft seit vier Spielen auf einen Sieg wartet, dies in Duisburg noch einbringen will, ist fraglich.