Chaos bei Manchester City: Robinho setzt sich ab

Na Herr de Jong, da scheinen ja rosige Zeiten auf Sie zu zukommen. Der eine Brasilianer hat keine Lust zu kommen, der andere verschwindet plötzlich: Beim Premier-League-Club Manchester City kehrt nach dem demütigen “nein” von Kaká keine Ruhe ein. Nun muss man sich mit dem Alleingang von Robinho auseinandersetzen. Zudem verpflichteten die “Citizens” am vergangenem Montag Craig Bellamy, der mehr Skandale als Länderspiele auf seinem Konto stehen hat. Kleiner Auszug gefällig? Nach einem tätlichen Angriff auf eine Frau, saß er bereits im Gefängnis, einem Ex-Trainer feuerte er einen Stuhl an den Kopf. Bei seinem bisherigen Verein schlug Bellamy seinem Teamkollegen John Arne Riise einen Golfschläger dort hin, wo es einem Mann am meisten weh tut. Und das nur, weil der bei einer Karaokeparty nicht singen wollte. Viel Spaß in England Nigel!

Wie dem auch sei, derzeit dreht sich erst einmal alles um den verschwundenen Star. “Ich weiß nicht, warum er abgereist ist, aber das Platzen des Kaká-Deals hat mit der Robinho-Angelegenheit nichts zu tun“, erklärte Garry Cook, Vorsitzender des Clubs. Der Trubel um die Brasilianer konnte auch nicht durch unmittelbar bevorstehenden Wechsel von Nigel de Jong vom HSV beseitigt werden.

Robinho hatte sich aus dem Trainingscamp ManCitys auf Teneriffa nach Brasilien abgesetzt – um dort am kommenden Sonntag wohl seinen 25. Geburtstag zu feiern. Nun steht ihm durch den verbitterten Coach Mark Hughes eine saftige Strafe in Höhe von etwa 300.000 Euro. Der Dribbelkünstler geht allerdings davon aus, dass ihm der Verein die Heimat-Reise erlaubt hatte. “Bis gestern habe ich gedacht, dass der Verein kein Problem mit meinen Plänen hat“, so Robinho – und versicherte: “Ich komme zurück und werde die Sache klären, so schnell es geht.” Wie schnell es geht, ließ der Fußball-Star aber offen.


Die zeitliche “Kollision” der Kaká-Absage und der Robinho-Reise geben Spekulationen Nahrung, dass die Brasilianer gemeinsame Sache zum Schaden Manchesters im Schilde führten. Robinho dementierte, dass er seinem Landsmann (“Er ist einer meiner guten Freunde“) zum Verbleib beim AC Mailand geraten habe. “Es wäre großartig gewesen, ihn in Manchester zu sehen“, sagte er. Manchester hatte dem Weltfußballer 2007 ein Traum-Angebot von angeblich 100 Millionen Euro für einen Fünfjahresvertrag gemacht.

Gerüchte um einen möglichen Transfer von Kaká zu Real Madrid zeigen jetzt nicht nur, dass Kakás Liebesbekundung für Milan eventuell relativ kurzzeitig war, sondern verdeutlichen “ManCity”, dass der Sprung auf die ganz große Fußball-Bühne auch mit den Milliarden von Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan kein leichter ist. Robinhos Verpflichtung von Real Madrid bleibt mit 40 Millionen Euro vorerst der teuerste Vereins-Deal, beim Club des derzeit verletzten deutschen Ex-Nationalspielers Dietmar Hamann. Cook zeigte sich aber nicht verzagt. “Das bringt uns nicht vom Kurs ab“, sagte er.