Champions League: Wolfsburg gewinnt Debüt 3:1

Der in der Liga kriselnde deutsche Meister ist mit Sturm, Drang und drei Grafite-Toren (36./41./Foulelfmeter/87.) in die europäische Königsklasse gestartet.

Nach zuletzt drei Niederlagen in der Bundesliga feierten die Niedersachsen einen 3:1 (2:0)-Erfolg gegen den russischen Vize-Meister ZSKA Moskau und stimmten sich so auf das Wiedersehen mit Ex-Coach Felix Magath am kommenden Freitag auf Schalke ein.

Vor 25.017 Fußball-Fans in der nicht ganz ausverkauften Volkswagen-Arena tankten die Wölfe Selbstvertrauen für die Partie beim FC Schalke 04 und das nächste Champions-League-Spiel in 14 tagen beim englischen Meister Manchester United. Daran änderte auch der Gegentreffer durch Alan Dsagojew (76.) nichts mehr.

Vor allem der überraschende Schachzug von Magath-Nachfolger Armin Veh machte sich am Ende bezahlt. Der neue Cheftrainer setzte erstmals auf eine offensive Taktik mit drei Angreifern. Neben dem Paradesturm der Vorsaison mit Edin Dezeko und Grafite durfte der Champions-League-erfahrene Nigerianer Obafemi Martins von Beginn an ran. Entsprechend angriffslustig starteten die Gastgeber in die Partie und hatten durch einen 16-Meter-Schuss von Christian Gentner die erste Chance (7.), doch ZSKA-Torwart Igor Akinfejew wehrte ab.

Nachdem die erste halbe Stunde nominell stürmisch, faktisch aber eher verhalten verstrichen war, blitzte plötzlich wieder die Klasse der Meister-Spielzeit auf. Nach einem genialen Pass von Regisseur Zvjezdan Misimovic eilte der “Fußballer des Jahres Richtung ZSKA-Tor und schob den Ball durch die Beine von Akinfejew zum ersten Champions-League-Tor in der Wolfsburger Vereinsgeschichte ins Netz. Veh, der 2007 mit dem damaligen Meister VfB Stuttgart in der Champions League fünf von sechs Partien verloren hatte, ballte kurz beide Fäuste und lehnte sich dann wieder entspannt zurück. Denn nur fünf Minuten später agierte Grafite erneut eiskalt, als er einen an ihm selbst verschuldeten Elfmeter cool in die Ecke schob.

Der russische Vize-Meister mit seinem neuen Trainer Juande Ramos, der vor fünf Tagen den früheren brasilianischen Nationalspieler Zico entlassen hatte, war im Angriff zu harmlos, um die sicher stehende Wolfsburger Defensive in Gefahr zu bringen. Mit einem 4-2-3-1 wählte der ehemalige Coach von Real Madrid das taktische Kontrastprogramm zum VfL – hatte damit aber erst in der 67. Minute Erfolg.

Rot-Sünder Diego Benaglio, der in der Bundesliga nach dem Platzverweis gegen Leverkusen gesperrt wird, wurde bis zu dem Zeitpunkt im Tor der Wolfsburger kaum geprüft, war gegen Dsagojews Schuss aus kurzer Distanz aber machtlos. Fünf Minuten vor Schluss hatte Misimovic die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber an Akinfejew. Grafite machte wenig später alles klar.