FC Bayern gewinnt Champions-League-Auftakt 3:1

Mit viel Mühe hat der deutsche Rekordmeister FC Bayern München einen zumindest vorm Ergebnis her gelungenen Start in die europäische Königsklasse gefeiert.

Vor 38.789 Fans im Nationalstadion von Tel Aviv waren es Defensivmann Daniel van Buyten (64.) und der junge Angreifer Thomas Müller (85./88.), die die Tore zum standesgemäßen aber etwas zu hoch ausgefallenen 3:0 (1:0)-Sieg gegen den israelischen Meister Macabbi Haifa erzielten.

Der FCB wird sich in der schweren Gruppe mit Juventus Turin und Girondins Bordeaux aber noch steigern müssen. Schon im kommenden ersten Spiel in der heimischen Allianz-Arena am 30. September steht der FC Bayern dem italienischen Rekordmeister Turin gegenüber. Im Gegensatz zur 5:1-Galavorstellung am vergangenen Wochenende bei Borussia Dortmund kam der Münchner Millionen-Sturm erst spät in Schwung. Nachdem van Buyten die Gäste in Führung brachte war es mucksmäuschenstill im ansonsten stimmungsvollen Stadion. Kurz vor dem Führungstreffer war der diesmal schwache Franck Ribery vom Platz gegangen und durch Nationalspieler Mario Gomez ersetzt worden. In der Schlussphase machte Müller mit seinem Doppelschlag binnen 180 Sekunden alles klar.

Erstmals unter van Gaal stand Ribéry von Beginn an auf dem Platz. Zwar mühte sich der 26-Jährige, der in den vergangenen Tagen Bereitschaft zu einer Vertragsverlängerung signalisiert hatte, gegen giftige Gegner – aber die großen Impulse gingen vom ihm (lange) nicht aus. Im Gegensatz zum Franzosen musste Gomez erstmals bei den Münchnern zu Spielbeginn auf der Bank Platz nehmen. An seiner Stelle mühte sich der lauffreudige Ivica Olic im Zentrum – lange glücklos. Die letztjährigen Champions-League-Topstürmer Miroslav Klose (7 Treffer) und Luca Toni (3) waren gar in München geblieben, um an ihrer Fitness zu arbeiten.

Die Bayern begannen bei ihrer 13. Champions-League-Teilnahme emsig. Eindeutig überlegen war der deutsche Rekordmeister, doch zwingende Chancen waren vor der Pause Mangelware. Über fast zwei Drittel der Hälfte waren die Gäste in Ballbesitz gewesen, doch so richtig heraus kam dabei nichts. Ein zu Recht wegen Abseits nicht gegebenens Tor von Olic (29.) war die magere Ausbeute. Drei Minuten zuvor war der Kroate mit der einzigen echten Chance beinahe erfolgreich gewesen, als er eine Flanke von Lahm im Fünfmeterraum nur knapp über die Latte spitzelte. Im Münchner Dreier-Sturm lief es nicht rund, die Missverständnisse häuften sich.

Mit Nachlässigkeiten machten die Münchner das harmlose Team aus Haifa stark. Israels Tabellenführer, nach drei Liga-Spieltagen noch ohne Niederlage, wurde kurz vor der Pause mutiger und frecher. Die beste Chance der ersten Hälfte hatte Eyal Golasa mit einem Fernschuss über das von Hans-Jörg Butt gehütete Bayern-Tor. In unveränderter Aufstellung kamen die Münchner aus der Kabine. Und die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte. Überraschend gab der Außenseiter wieder den Ton an. Der schwache Ribéry sah wegen Meckerns die Gelbe Karte. Nach einem haarsträubenden Fehler von Lahm (52.), der sich von Yaniv Katan den Ball kurz vor dem Strafraum abnehmen ließ, bewahrte Butt den Favoriten vor dem Rückstand. Danach war es wieder der zur Nummer 1 beförderte Keeper, der nach einem Fehler von Daniel van Buyten (54.) erneut seine Klasse zeigte.