Nationalspieler Christoph Metzelder stehen harte Zeiten bevor: Nur einen Tag nachdem National-Trainer Joachim Löw mitteilte, dass Metzelder im WM-Qualifikationsspiele in gegen Russland und Wales eine Länderspiel-Pause einlegen wird, musste er nun einen weiteren Rückschlag einstecken.
Trainer Bernd Schuster strich den Ex-Dortmunder nun aus dem Kader von Real Madrid für die Champions-League-Partie Zenit St. Petersburg. Dennoch bereut der Deutsche seinen Wechsel nach Madrid nicht. “Mein Schritt war absolut richtig“, sagte Metzelder. Der Wahl-Spanier trat die Reise gar nicht mit an, für ihn rückte der zuletzt geschonte Defensivmann Fabio Cannavaro ins Star-Ensemble. “Man sagt, wir hätten nicht genug Spieler geholt. Aber unser Team ist stärker als in der vorigen Saison. Bis 2010 können wir die Champions League gewinnen“, sagte Sportdirektor Pedja Mijatovic.
Beim Auftritt in St. Petersburg kommt es, nachdem die verletzten Mittelfeld-Spezialisten Guti, Sneijder und Gago passen mussten, besonders auf den Sturm an. Dort hat der deutsche Übungsleiter dann die Qual der Wahl und muss einen aus dem Quartett mit Van Nistelrooy, Raúl, Higuain und Robben auf die Bank verfrachten. “Wir sind in guter Form. Es ist ein guter Zeitpunkt, in St. Petersburg anzutreten. Aber es wird ein schweres Spiel. Wir werden dort leiden müssen“, meinte Goalgetter Ruud van Nistelrooy, der beim 2:0-Erfolg im CL-Auftakt gegen BATE Borissow schon einen Treffer erzielte.
Zenits Trainer Dick Advocaat, dessen Mannschaft im ersten Spiel der Gruppe H bei Juve erst kurz vor Schluss mit 0:1 verlor, setzt in mit Blick auf Reals Sturmstärke auf einen gesicherten Defensiv- Verbund. “Wir haben schon in Turin die nötige Reife bewiesen und hätten mit etwas mehr Durchschlagskraft dort durchaus auch gewinnen können. Im eigenen Stadion sind wir sehr stark“, behauptete der niederländische Übungsleiter.
Titelverteidiger Manchester United bläßt bereits mächtig Wind ins Gesicht. Nach dem schwachen 0:0 vor eigenem Publikum gegen Villarreal und dem Fehlstart in die englische Meisterschaft mit dem enttäuschenden 11. Tabellenplatz benötigt die Mannschaft von Sir Alex Ferguson einen Sieg bei Außenseiter Aalborg BK, um im Fahrwasser zu bleiben. Zumindest ist die Stimmung nach dem 2:0 in der Premier League über die Bolton Wanderers wieder besser, denn sowohl Cristiano Ronaldo als auch Wayne Rooney trafen. Zudem kann Ferguson auf all seine Leistungsträger zurückgreifen, auch der zuletzt 18 Monate lang verletzte Mannschaftskapitän Gary Neville ist wieder mit an Bord.
Liga-Konkurrent FC Arsenal startete in der Gruppe G zwar mit einem 1:1 beim heimstarken Club Dynamo Kiew. Doch nach der 1:2-Ligapleite gegen Hull City lecken die Londoner noch ihre Wunden. “Wir müssen den mentalen und psychologischen Schaden reparieren“, forderte Trainer Arsene Wenger vor dem Gastspiel des Gruppe-G-Spitzenreiters FC Porto. “Ich bin sicher, dass wir gut reagieren, weil die Enttäuschung so tief sitzt. Wir stehen immer unter Druck, das wird ein entscheidendes Spiel für uns.” Laut “The Sun” wird Wenger sein Team nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Hull umkrempeln. “(In unserem Auftritt) waren genug Zutaten, dass mir übel wird“, zitierte das Blatt den Coach. Verzichten muss er wohl weiter auf Samir Nasri (Knieprobleme). Dafür ist Mikael Silvestre nach Muskelproblemen einsatzfähig. (dpa)