Eintracht Frankfurt: Entlassung von Funkel kein Thema

Bundesligist Eintracht Frankfurt legte den miesesten Start in eine Spielzeit seit zehn Jahren hin und selbst Coach Friedhelm Funkel wollte die die sportliche Talfahrt nicht mehr schönreden, aber um seinen Trainer-Posten muss sich der 54-jährige Übungsleiterkeine Sorge machen.

Der Coach genießt, trotz enttäuschenden 1:1 (0:1) gegen Arminia Bielefeld, weiter Funkel die uneingeschränkte Rückendeckung von Vorstands-Boss Heribert Bruchhagen und kann beim immer noch auf einen dreifachen Punktgewinn wartenden Vorletzten der Tabelle in aller Ruhe weiterarbeiten. “Wir müssen durch diese Situation durchkommen – mit dem Trainer“, meinte Bruchhagen.

Ich habe mir in den 51 Monaten meiner Amtszeit ein gewisses Vertrauen erarbeitet. Ich weiß, dass das Vertrauen da ist. Das ist wichtig für mich“, so der Trainer. Nach fünf Partien sei die Situation “nicht dramatisch, wie sie es am 31. Spieltag wäre. Aber natürlich müssen wir besser spielen.” Da der Hessen-Coach sich im Geschäft bestens auskennt, hofft er auf ein rsches Ende der Krise. “Wir sind in der Pflicht, das Vertrauen mit Erfolgen zurückzuzahlen. Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, die Mannschaft muss den Sieg auch mal erzwingen“, forderte der Coach mit Blick auf die sicher nicht leichte Auswärtspartie beim starken Bundesliga-Neuling 1899 Hoffenheim.

Der spielerische Offenbarungseid am Sonntagabend gegen Bielefeld vor 37.600 enttäuschten Anhängern lässt jedoch nicht wirklich auf eine schnelle Leistungssteigerung schließen. Die Schwächen im Spiel der Eintracht blieben auch Funkel nicht verborgen. “Einige Leistungsträger fehlen, der eine oder andere Spieler ist langsamer in Fahrt gekommen als gewünscht. Dadurch fehlt das Selbstbewusstsein“, nannte er Gründe für den miserablen Start in die Saison.


Bruchhagen wurde noch deutlicher. “Uns fehlt die Souveränität. Die Spieler müssen sich steigern“, sagte der er. Immerhin kam man gegen die Ostwestfalen, die durch Artur Wichniarek bereits in der 7. Spielminute die frühe Führung markierten, dank einer kämpferischen Steigerung nach dem Seitenwechsel und einem späten Tor von Benjamin Köhler drei Minuten vor dem Abpfiff noch zum Remis. “Der Punktgewinn war ganz wichtig für die Moral der Mannschaft, die für ihren Einsatz belohnt wurde“, sagte Funkel. Die Pfiffe und Funkel-raus-Rufe der Eintracht-Fans bringen den dienstältesten Trainer der Bundesliga nicht aus der Ruhe. “Das ist natürlich nicht angenehm, belastet mich aber nicht. Das hat auf meine Entscheidungen und mein Wohlbefinden keinen Einfluss.”

Er setzt nun große Hoffnungen auf die Rückkehr von Torjäger Ioannis Amanatidis, der seit seinem vor vier Wochen in Wolfsburg erlittenen Muskelbündelriss im Oberschenkel schmerzlich vermisst wird. Der Kapitän soll am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und könnte in Hoffenheim erstmals wieder im Aufgebot stehen. “Er ist unser wichtigster Angriffsspieler und fehlt uns mit seiner Cleverness. Ich wäre froh, wenn es am Samstag schon klappt“, erklärte Funkel.