Bundesliga-Finale: Wolfsburg vor Titel, Bochum gerettet

Für drei Mannschaften geht es im Bundesliga-Finale noch um den Meistertitel, doch der VfL Wolfsburg wird den erste Meistertitel wohl nicht mehr aus der Hand geben.

Dabei würde den Wölfen mit 66 Punkten auf der Habenseite nach der 5:0-Gala bei Hannover 96, am 34. und letzten Spieltag zu Hause gegen den SV Werder Bremen ein Unentschieden schon genügen, um die deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. “Natürlich ist eine Vorentscheidung gefallen. Unsere Chancen betragen nur noch drei bis fünf Prozent“, sagte Bayerns Manager Uli Hoeneß nach dem 2:2 beim Neuling 1899 Hoffenheim. Dabei droht dem deutschen Rekordmeister im Saisonfinale gegen den VfB Stuttgart (64) sogar der Verlust des direkten Champions-League-Platzes. Bestenfalls geht es im Südgipfel aber noch um den Titel. Hertha BSC hat sich nach dem torlosen Remis gegen Schalke 04 aus dem Rennen verabschiedet.

In einem hektischen Abstiegskampf hat sich der VfL Bochum bereits gerettet, Arminia Bielefeld (27) hingegen hat sich vor dem letzten Spieltag noch schnell von seinem Cheftrainer Michael Frontzeck getrennt. Aus dem Quartett Karlsruher SC (26), Energie Cottbus (27), Bielefeld und Borussia Mönchengladbach (30) kann der KSC bestenfalls noch den Relegationsplatz 16 erreichen. Die Fohlen aus Gladbach werden es wohl nicht mehr mit dem direkten Abstieg zu tun bekommen.


Den Bielefeldern droht nach dem 0:6 bei Borussia Dortmund sogar noch der direkte Abstieg. “Wir wollten mit dieser Maßnahme die Mannschaft noch in die Pflicht nehmen. Die Entscheidung ist gefallen, weil wir zu wenig Punkte haben“, begründete Detlev Dammeier, Geschäftsführer Sport der Ostwestfalen, die Trainerentlassung kurz vor Toreschluss. Ein Nachfolger soll schnell gefunden sein. Für Frontzeck selbst kam die Entlassung nicht mehr überraschend, eher der Zeitpunkt. “Das ist schon eine besondere Note“, meinte der Coach.

Die Wolfsburger Galavorstellung mit ihrem 51-Tore-Sturmduo Edin Dzeko und Grafite hat selbst Trainer Felix Magath begeistert. “Wenn wir wieder so auftreten wie heute, gibt es keinen Zweifel: Wolfsburg wird Meister“, sagte der Coach, der sich dennoch cool und zurückhaltend gab. “Leider glauben schon einige, dass sei alles erledigt, aber das ist ja die große Gefahr. Ich weiß, dass man schnell stolpern kann, wenn man glaubt schon etwas erreicht zu haben“, meinte Magath vor der letzten Partie gegen die zuvor im UEFA- Cup-Finale beschäftigte Elf von Werder Bremen.

Die Konkurrenz aus München und Stuttgart schickte zwar schon Gratulationswünsche gen Wolfsburg, doch insgeheim hoffen auch die beiden süddeutschen Teams noch auf ihre Chance und die Gegenwehr von Bremen. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sagte: “Wir werden den Rathaus-Balkon nicht mieten“. Zuvor vergab sein Team beim 2:2 gegen Hoffenheim einen möglichen Sieg und musste die ersten Punktverluste unter Fünf-Spiele-Trainer Jupp Heynckes hinnehmen.

Während Hertha BSC mit einem enttäuschenden 0:0 gegen Schalke aus dem Meisterrennen ausgeschieden ist, bleibt der VfB Stuttgart in der Spur. “Wir versuchen, in München das Unmögliche möglich zu machen“, versprach Teamchef Markus Babbel nach dem durch die Treffer von Thomas Hitzlsperger und Cacau schwer erkämpften 2:0-Erfolg gegen Energie Cottbus.


Im Abstiegslotto 2 plus 1 aus 4 hat sich der KSC mit dem überraschenden 3:1-Sieg in Bremen noch einmal in Position gebracht. “Unsere Chancen sind von ein oder zwei Prozent auf zwölf Prozent gestiegen“, befand Karlsruhes Profi Christian Eichner. Sollten Energie Cottbus (gegen Bayer Leverkusen) oder Arminia Bielefeld (gegen Hannover 96) patzen, kann der KSC mit einem Sieg gegen Hertha BSC noch Rang 16 erreichen. Den will Borussia Mönchengladbach nach der desolaten 0:5-Niederlage in Düsseldorf gegen Bayer Leverkusen vermeiden. “Für die Psyche und die Gemütslage war es nicht gut“, sagte Trainer Hans Meyer. Bei drei Punkten Vorsprung reicht den Gladbachern allerdings ein Remis gegen Borussia Dortmund, um den Klassenverbleib zu sichern.

Verabschiedet hat sich der VfL Bochum aus dem Abstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Marcel Koller schaffte mit dem 2:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt den vorzeitigen Klassenverbleib. “Es war eine verdammt schwere Saison“, befand Trainer Koller und genoss den überschwänglichen Jubel der Fans. (dpa)