Bochum zum 6. Mal Absteiger – Hannover feiert Klassenerhalt

Sang- und klanglos hat sich der nervenschwache VfL Bochum aus der 1. Fußball-Bundesliga verabschiedet. Nach einer blamablen 0:3 (0:3)-Niederlage im Abstiegs-Endspiel gegen Hannover 96 muss der Revierclub den schmerzlichen Gang in die 2. Liga antreten und das bereits zum sechsten Mal.

Vor 30.748 Zuschauern im ausverkauften rewirpower-Stadion besiegelten die Torschützen Arnold Bruggink (9.), Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) die fünfte Schlappe in Serie des VfL, der wiedermal den Nachweis seiner Klassenreife schuldig blieb. Die rund 10 000 mitgereiste Gäste-Fans feierten am Ende einer turbulenten Saison dagegen überschwänglich den Klassenverbleib ihrer Mannschaft.

Der Glaube an eine Rettung erwies sich als Wunschdenken. Schon nach kurzer Zeit schwanden alle Hoffnungen, als gleich der erste Angriff der Gäste aus Niedersachsen den ohnehin nicht vor Selbstvertrauen strotzenden Bochumer einen herben Dämpfer versetzte. Bruggink beförderte nach ein Zuspiel von Hanno Balitsch zum Entsetzen der heimischen Zuschauer das Spielgerät mit einem Schuss aus 14 Metern ins Gehäuse. Der frühe Rückstand hinterließ Wirkung: Zwar mangelte es den Hausherren nicht an Einsatz, wohl aber an der Durchschlagskraft. Zudem taten sich in der Defensive erhebliche Lücken auf.

Die Norddeutschen nutzten diese Schwächen eiskalt aus. Nur 14 Minuten nach der Führung schlugen sie erneut zu. Hanke reagierte umringt von konfusen Gegenspielern am schnellsten und markierte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das vorentscheidende 2:0. Der VfL ergab sich danach wie ein angeschlagener Boxer in sein Schicksal: Wenige Augenblicke vor der Pause beseitigte Pinto alle Zweifel am Sieg seiner Mannschaft. Der Mittelfeldspieler ließ nach Pass von Manuel Schmiedebach Keeper Philipp Heerwagen keine Chance.

Damit lagen die Hausherren wie schon in den Heimspielen gegen den VfB Stuttgart, dem FC Bayern und Borussia Dortmund bereits zur Halbzeit vorentscheidend zurück. Mehr als Kampf hatten sie auch in den zweiten 45 Minuten nicht zu bieten. Nicht zuletzt deshalb wurde aus dem Abstiegskrimi ein Langweiler. Nur bei einem von 96-Schlussmann Florian Fromlowitz gehaltenen Kopfball von Anthar Yahia (63.) war Torgefahr erkennbar. Unter den Freudengesängen ihrer mitgereisten Anhänger retteten die Niedersachsen die komfortable Führung ohne große Mühe über die Zeit.